Scharfes Auge am Zebrastreifen

Quierschied · Seit 40 Jahren kümmern sie sich um die Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr: die Quierschieder Schülerlotsen im Rentenalter. Einmalig im Saarland nennt sie die Verwaltungschefin. Und gibt dem Team einen aus.

 Auf unserem Bild sind Theo Feldmann (rechts) und der Quierschieder Obmann Werner Jungbluth mit Alina, Joshua, Michael, Robin und Moritz (von links) am Dienstagmorgen an der Bushaltestelle im Taubenfeld. Foto: ll

Auf unserem Bild sind Theo Feldmann (rechts) und der Quierschieder Obmann Werner Jungbluth mit Alina, Joshua, Michael, Robin und Moritz (von links) am Dienstagmorgen an der Bushaltestelle im Taubenfeld. Foto: ll

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Alle Bürgermeister, angefangen von Emil Backes über Erwin Maurer, Klaus Meiser, Otwin Zimmer bis zu Karin Lawall bezeichneten oder bezeichnen sie gerne als "einmalig" im Saarland und als "Aushängeschild" der Gemeinde. Und das sind sie auch. Jeden Morgen, wenn andere in ihrem Alter sich noch einmal im Bett auf die andere Seite drehen, dann stehen sie auf und sichern den Weg der Quierschieder Kinder zur Schule. Und das zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter. Stets sind sie zuverlässig für die jüngsten Verkehrsteilnehmer im Einsatz.

Die Rede ist von den Quierschieder Senioren-Schülerlotsen. Es gibt sie in allen drei Gemeindebezirken. Die Quierschieder Gruppe gibt es seit 1973. Sie feiert in diesem Jahr also ihren 40. Geburtstag. Deshalb schmeißt die Gemeinde für sie eine Party. Sie steigt am Sonntag, 9. Juni, um 15 Uhr im Jugendheim an der Glashütte. Die Quierschieder Schülerlotsengemeinschaft das sind neun rüstige Rentner und eine Frau. Der 73-jährige Werner Jungbluth ist seit 16 Jahren dabei. "Als ich damals in Rente ging, wollte ich mich noch ehrenamtlich engagieren. Und da ich gut mit Kindern umgehen kann, meldete ich mich bei den Schülerlotsen", erzählt Jungbluth. Seit acht Jahren ist er der Obmann der Quierschieder Gruppe. Das bedeutet: Er macht die Einteilung und ist erster Ansprechpartner bei Problemen, beispielsweise dann, wenn es mal Differenzen mit dem Busfahrer gibt. Von der Quierschieder Gruppe sind jeweils zwei immer eine Woche im Einsatz. Pünktlich um 7 Uhr steht einer am Zebrastreifen in Höhe des Einkaufsmarktes am Mühlenberg und der andere am Wendehammer in Höhe des Gemeindekindergartens im Taubenfeld. Dort passen sie auf, dass die Kinder gut in den Schulbus kommen. Am Mühlenberg helfen sie den Kleinen über die viel befahrene Straße. Zu ihren Schützlingen haben die Lotsen ein sehr freundschaftliches Verhältnis "Jeder von uns hat immer etwas Süßes dabei", erzählt Jungbluth. Auch Tempotaschentücher und Pflaster gehören zur Grundausstattung der ehrenamtlichen Helfer. Sie binden den Mädchen und Buben schon mal die Schuhe, sind ab und zu Seelentröster. "Viele erzählen uns über die Schule, die Lehrer oder über die Eltern", berichtet Werner Jungbluth. Manchmal gehen die Schülerlotsen aus dem Taubenfeld mit den Kindern auch zu Fuß zur Lasbachschule - im Winter, wenn die Straßen glatt sind und der Bus nicht fährt.

Ein besonderes Erlebnis für alle ist immer der letzte Schultag vor Weihnachten. Dann singen die Schülerlotsen morgens ein paar Weihnachtslieder mit ihren Schützlingen. "Die Aufgabe bereitet mir immer wieder großen Spaß. Solange ich kann, will ich Schülerlotse sein", sagt Werner Jungbluth und spricht damit ganz bestimmt auch seiner Kollegin und seinen Kollegen aus der Seele.

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Auf einen Blick Pünktlich an jedem Schultag stehen am Zebrastreifen am Mühlenberg abwechselnd Meta Fey, Dieter Klein, Walter Lauer, Wolfgang Vollberg und Gisbert Zick. Im Taubenfeld verrichten Hans Bost, Theo Feldmann, Axel Fey, Werner Jungbluth und Gerd Nix ihren Dienst. ll

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