Es war schon eine ganz spezielle Feier im Quierschieder Rathaus. Nicht nur, weil es der letzte Jahresabschluss war, den die im Januar aus dem Amt scheidende Bürgermeisterin Karin Lawall mit Schülerlotsen der Gemeinde feierte. "Schülerlotsen und Feuerwehr leisten im besonderen Maße einen ehrenamtlichen Dienst für andere", sagte Lawall und scherzte: "Ich habe mir sogar schon überlegt, ob Schülerlotsin nichts für mich wäre in meinem Ruhestand demnächst. Aber ich musste schon in meinem Berufsleben gegen meine biologische Uhr immer früh aufstehen, ich werde also noch mal drüber nachdenken."

Thorsten Schmidt und Werner Jungbluth bedankten sich im Gegenzug bei ihrer Bürgermeisterin für die jahrelange Unterstützung mit einem selbst geschriebenen Gedicht und einem Blumenstrauß. 42 Schülertlotsinnen und -lotsen tun Dienst in den drei Gemeindeteilen. 1969 waren die ersten in Göttelborn aktiv, 1972 zog Quierschied nach. "In Fischbach hat das noch lange der Ortsvorsteher gemacht", erinnert sich einer der Anwesenden. Erste Schülerlotsin überhaupt war Meta Fey. Die Quierschiederin wurde für 15 Jahre ehrenamtliches Engagement mit einer Urkunde ausgezeichnet. "Dabei sollte ich damals nur für ein paar Wochen Vertretung machen, weil irgendjemand ausgefallen ist", erinnerte sich Fey. Für 20 Jahre Schülerlotsen-Dienst wurde der Göttelborner Wolfgang Penth ausgezeichnet. Der Altersschnitt der Ehrenamtler liegt deutlich jenseits der 50. "Für Berufstätige ist es natürlich schwer, morgens zwischen sieben und acht Uhr vor der Schule zu stehen", erklärte Lawall und freute sich darum ganz besonders über Stefan Noll. Er ist seit November als Neuzugang in Göttelborn aktiv.

Aber es gibt auch zwei, die künftig nicht mehr für einen sicheren Schulweg sorgen werden. Hans Spaniol aus Fischbach und Wolfgang Göddemeyer aus Göttelborn scheiden beide aus gesundheitlichen Gründen aus dem aktiven Dienst aus.

"Es tut mir sehr leid, dass ich aufhören muss. Mir hat es immer Spaß gemacht, früh aufzustehen und den Tag frisch zu beginnen", sagte Spaniol. Kollege Göddemeyer, seit 1997 Schülerlotse und seit 15 Jahren deren Obmann in Göttelborn, sprach in seiner Dankesrede mit Tränen in den Augen ein Schlusswort, das passender kaum sein kann: "Ich wünsche der Schülerlotsenfamilie viel Glück und eine unfallfreie Zukunft."