Haushalt Der Haushalt für ein ungewisses Jahr steht

Wallerfangen · Alles unter Vorbehalt: Auch Wallerfangen droht durch die Corona-Krise ein Einbruch bei den Steuereinnahmen.

 Wie sich die Corona-Krise auf die Kommunen auswirken wird, bereitet nicht nur im Wallerfanger Rathaus einige Sorgen.

Wie sich die Corona-Krise auf die Kommunen auswirken wird, bereitet nicht nur im Wallerfanger Rathaus einige Sorgen.

Foto: Johannes A. Bodwing

Mit Sorge blickt auch Wallerfangen in ein ungewisses Jahr 2020. Gerade wurde der Gemeindehaushalt fertiggestellt, er steht in der Sitzung des Gemeinderates am Dienstag, 7. April, in der Walderfingia-Halle zur Abstimmung (die SZ berichtete).

Eigentlich sieht das Zahlenwerk für die Gemeinde gar nicht schlecht aus: Im Ergebnishaushalt stehen Gesamterträgen von 16,434 Millionen Euro Aufwendungen von rund 16,5 Millionen Euro gegenüber. Das Jahresergebnis, nach Abzug von Zinsen, ist daher mit einem leichten Minus von 349 651 Euro zwar defizitär, der Haushalt gilt aber damit dennoch als ausgeglichen. Im Finanzhaushalt verzeichnet die Kämmerei sogar einen Mittelüberschuss von insgesamt 437 588 Euro.

Doch die Freude darüber, dass nach 2019 nun schon zum zweiten Mal ein ausgeglichener Haushalt erzielt wurde, hält sich bei Kämmerer Joachim Lay und Bürgermeister Horst Trenz in Grenzen. „Der Haushalt 2020 wird mit der Gewissheit beschlossen, handlungsfähiger zu werden, jedoch auch mit der, dass das Zahlenwerk, insbesondere durch die erwarteten Ertragseinbrüche im Laufe des Jahres, durch eine Nachtragssatzung korrigiert werden muss“, erläutert Kämmerer Lay dazu.

„Wir gehen fest davon aus, dass wir vermutlich im Sommer schon einen Nachtragshaushalt beschließen müssen“, ergänzt Bürgermeister Trenz. Denn durch den zu erwartenden Rückgang von Einkommens- und Gewerbesteuern in Folge der Corona-Krise werden den Kommunen wichtige Einnahmen fehlen. „Selbst wenn die Lohnsteuern nur, sachte geschätzt, um 20 Prozent einbrechen, ist das bei uns schon gut eine Million“, erklärt Trenz.

Düstere Aussichten, auch mit Blick auf die kommenden Jahre: Wie sich die direkten und indirekten Folgen der Corona-Krise in den Kassen der Kommunen auswirken werden, ist derzeit noch gar nicht abzuschätzen. So wird es beispielsweise im kommenden Jahr für Wallerfangen sicher nicht bei der nur leicht erhöhten Kreisumlage von nun rund 5,2 Millionen Euro bleiben; die immensen ungeplanten Kosten etwa für den Katastrophenschutz, aber auch die vermutlich steigende Zahl der Sozialkosten über das Jobcenter werden die Umlage für die kommenden Jahre dann deutlich in die Höhe treiben, erwartet Lay.

Grundsätzlich sei er trotzdem immer noch „positiv gestimmt und zuversichtlich“, sagt Bürgermeister Trenz. „Es ist nicht so, dass uns hier alles wegbrechen wird, es gibt keinen Stillstand. Aber wir müssen wohl manches neu überdenken und vielleicht auch neue Prioritäten setzen.“

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