Gesundheitsamt bestätigt Britische Corona-Mutation jetzt auch im Landkreis Saarlouis

Exklusiv | Saarlouis · Im Landkreis Saarlouis ist erstmals die britische Mutation des Coronavirus nachgewiesen worden. Was bisher über den Fall bekannt ist.

Britische Corona-Mutation jetzt auch im Landkreis Saarlouis
Foto: dpa/Daniel Cole

Im Saarland breitet sich die als hochansteckend geltende Variante des Coronavirus aus Großbritannien weiter aus. Am Montag bestätigte der Landkreis Saarlouis einen ersten Nachweis der Virusvariante B.1.1.7. Betroffen ist nach Angaben der Behörde eine Person aus Bous. Diese habe sich nach Ermittlungen der Gesundheitsämter bei einer Person aus dem Regionalverband angesteckt, die zuvor ebenfalls positiv auf die neue Mutation getestet worden war, erklärte Lara Clanget, die Sprecherin des Landkreises Saarlouis.

Zuvor waren Fälle aus dem Landkreis St. Wendel und dem Regionalverband Saarbrücken gemeldet geworden. In St. Wendel hatten sich drei Mitglieder einer Familie und ein Bekannter mit der Mutante infiziert, während im Regionalverband zunächst eine Person nach der Rückkehr von einer Reise in den Libanon erkrankt war. Bei dieser steckte sich eine Kontaktperson an – aber laut Regionalverband nicht die Person aus dem Landkreis Saarlouis.

Die britische Corona-Mutation soll 35 Prozent infektiöser sein als der Wildtyp des Coronavirus. Das hatte zuletzt eine Studie der Universität Oxford ergeben, deren „wirklich solide Daten“ der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, öffentlich gelobt hatte. Zuletzt sprach die britische Regierung zudem von „Hinweisen“ auf eine möglicherweise erhöhte Sterblichkeit.

Auch im Saarpfalz-Kreis ergaben Genom-Analysen das Auftreten von Corona-Mutationen. Allerdings gehen die Behörden bei den dortigen Fällen von anderen Varianten des Erregers aus. Das Gesundheitsamt hatte am Donnerstag erklärt, dass es sich entweder um die brasilianische oder südafrikanische Variante handele. Beide Mutationen werden von Experten mit wachsender Sorge beobachtet.

Im Saarland nimmt das Institut für Virologie am Universitätsklinikums neuerdings alle positiven Proben auf Sars-CoV-2 genau unter die Lupe. Durch die sogenannte Sequenzierung lässt sich feststellen, mit welcher Variante des Coronavirus es die Gesundheitsbehörden zu tun haben. Daneben führt der Betreiber des größten Privatlabors im Saarland innerhalb seines Laborverbundes regelmäßig Sequenzierungen durch.    

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