Sportgymnastik Unverhofft auf die ganz große Bühne

Rehlingen/Merzig/Dortmund · Anna Spanier vom TV Rehlingen erhielt nur wenige Tage vor dem Wettkampf einen Anruf, dass sie bei der deutschen Meisterschaft starten darf. Dann wurde es turbulent.

 Der erste Wettkampf seit langer Zeit vor einem Live-Kampfgericht – hier mit dem Reifen – war für Anna Spanier sehr aufregend.

Der erste Wettkampf seit langer Zeit vor einem Live-Kampfgericht – hier mit dem Reifen – war für Anna Spanier sehr aufregend.

Foto: DTB

Es war ganz knapp: Um nur 0,05 Punkte verpasste Sportgymnastin Anna Spanier in der Qualifikation im Mai das Ticket zur deutschen Meisterschaft. Umso größer war die Freude, als dann der Anruf kam, dass sie nachgerückt ist und doch für den TV Rehlingen an den Start gehen darf. Es wurden turbulente Tage. „Montags kam der Anruf, dass ich am Donnerstag starten darf“, erzählt die 19-Jährige aus Merzig. „Ich habe mich sehr darüber gefreut. Dienstags war ich noch einmal im Training, am Mittwoch ging es dann nach einer Klausur direkt nach Dortmund“, erzählt Anna.

Unter Auflagen wie Coronaschnelltest, vorgegebene Wege und Maskenpflicht in der Einturnhalle fand erstmals seit langer Zeit ein Wettkampf der Rhythmischen Sportgymnastik in Präsenz statt. Da war die Aufregung groß – und die Pharmaziestudentin patzte leicht. Dennoch konnte sie im Mehrkampf mit vier Handgeräten ihre Platzierung aus der Qualifikation sogar noch um fünf Plätze auf Rang 16 steigern. Mit ausgefallenen Choreografien und großer Ausdrucksstärke überzeugte sie vor allem mit den Keulen, mit denen sie auf Rang 13 lag.

„Meine Übungen waren leider nicht stabil. Normalerweise haben wir vor den deutschen Meisterschaften jedes Wochenende Wettkämpfe“, erklärt Anna. „Mein letzter Mehrkampf war aber im Mai 2019.“

Dennoch kann sie stolz auf das Ergebnis sein. Normalerweise trainieren die Sportgymnastinnen jeden Tag. Die Studentin muss das Training jedoch ihrem Stundenplan und Klausuren anpassen, sodass ihre Trainingszeiten sehr variieren. Und deshalb gab es für die Leistung auch viel Lohn von Trainerin Galina Ellert. „Ein Studium und Leistungssport – das ist sehr belastend. Dass Anna so viel Ehrgeiz hat und trotzdem hart arbeitet, zeigt wie sehr sie diesen Spot liebt“, sagte Ellert. „Mit einem 16 Platz auf Bundesebene bin ich sehr zufrieden.“

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