Rehlingen-Siersburg Große Trauer um Erhard Grein

Siersburg · Dienstältester SZ-Mitarbeiter aus Siersburg stirbt im Alter von 92 Jahren.

 Das Archivfoto zeigt Erhard Grein mit seiner ersten Kamera.

Das Archivfoto zeigt Erhard Grein mit seiner ersten Kamera.

Foto: Erhard Grein

Die SZ trauert um ihren dienstältesten Mitarbeiter: In der Nacht zum Sonntag ist Erhard Grein mit 92 Jahren gestorben. Er war unter dem Redaktionskürzel „rl“ weithin bekannt. Seit 1948, also über 73 Jahre, schrieb er für die SZ.

Erhard Grein wurde am 2. März 1929 in Büren geboren, das 1937 mit Itzbach und Siersdorf zu Siersburg vereint wurde. Beruflich ging der zweifache Vater seinen Weg bei der Verwaltung, bei der er 1994 als Gemeinde-Oberamtsrat pensioniert wurde. Verheiratet war er mit der Bürenerin Maria Fritz, die 1997 starb.

Grein war in Vereinen und Verbänden aktiv, nicht weniger als 27 Positionen von Freiwilliger Feuerwehr über Heimat- und Verkehrsverein bis zu überparteilichen kommunalpolitischen Engagements listete er in seiner Chronik auf. Er war vielerorts Ehrenmitglied. Belohnt wurde der Einsatz mit Bürgerpreisen und mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens im Jahr 1997.

Schon als Zeitungsausträger, mit 13 Jahren, hatte er davon geträumt, für die Zeitung zu schreiben. Das Kürzel „rl“ war eine Reminiszenz an seinen Onkel Karl. „Die Saarbrücker Zeitung ist Teil meines Lebens“, sagte Grein zu seinem 90. Geburtstag.

„Wir verlieren einen hochangesehen Mitbürger und ich persönlich einen lieben Freund“, erklärte Siersburgs Ortsvorsteher Reinhold Jost. Siersburg verliere mit Grein einen „streitbaren Charakterkopf, überzeugten Europäer und engagierten Kämpfer und Chronisten seiner Heimat des Niedtals“. Grein habe sich beispielhaft verdient gemacht um seinen Ort und seine Gemeinde. „Sein Name steht wie fast kein anderer für die deutsch-französische Aussöhnung und die kommunale Partnerschaft mit Bouzonville.“ Auch um den Erhalt der moselfränkischen Mundart hat er sich bemüht, etwa in der Vereinigung „Gau un Griis“.

Sein Engagement auch hinsichtlich der Aufarbeitung der dunklen Zeiten der deutschen Geschichte „auch und insbesondere der jüdischen Opfer des Naziterrors in unserer Gemeinde“ sei beeindruckend gewesen, so Jost. Viele Jahre sei Grein Initiator sowie Motor des Heimat- und Verkehrsvereins, der Feuerwehr und weiterer Vereine in seinem Heimatort gewesen. Jost: „Ganz Siersburg ist ihm zu großem Dank verpflichtet.“

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