Wochenkolumne In meinem nächsten Leben

Kennen Sie das Gefühl, den Moment, zu denken oder auch zu sagen: „In meinem nächsten Leben . . .“? Nicht vollkommen ernsthaft, zumal nicht jeder, der zu dem Seufzer greift, wirklich von Seelenwanderung überzeugt wäre.

Mathias Winters sinniert über das nächste Leben
Foto: SZ/Robby Lorenz

Aber es kommt vor. Fan des FC Bayern München zu sein, wäre so eine Idee. Da gewinnst du fast immer, und wenn eine Niederlage droht, bekommst du einen Elfmeter geschenkt (zumindest national). Aber wer will schon für schnöde Erfolgserlebnisse wahre Liebe verraten?

„In meinem nächsten Leben werde ich Saarbrücker“, kommt sicherlich auch häufiger in den Sinn des gebürtigen oder zugereisten Saarländers ohne SB am Auto. Darfst dich als Hauptstädter fühlen, musst dich von denen in der Metropole nicht mehr als Hochwäldler oder Dorfbewohner (aus Merzig, Saarlouis oder ähnlichen Provinzplätzen) bemitleiden lassen. Aber willst du da wirklich leben?

Dann also doch lieber: „werde ich Politiker“. Regelmäßig alle vier, fünf oder zehn Jahre die Spannung, ob die Überzeugungen bei Wahlen anerkannt und die bisherigen Leistungen honoriert werden. Immer beim öffentlichen Auftritt begrüßt . . . Naja. Die da gerade wieder an der Reihe sind, finden es im aktuellen Wahlkampfstress wohl nicht ganz so prickelnd.

Im nächsten Leben reich, schön, viel stärker, allseits beliebt? Riesenseufzer: Muss wohl doch so weitergehen wie bisher.

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