Sicherheit an erster Stelle

Baumholder. Das Thema Sicherheit steht im THW stets an erster Stelle. Dies gilt auch für das Beherrschen von schweren Einsatzfahrzeugen in extrem unwegsamem Gelände. Die Kfz-Geländelehrbahn auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Baumholder ist für diesen Zweck optimal geeignet, und bot den 52 Kraftfahrern der THW-Ortsverbände St

 Fahrerausbildung im schweren Gelände. Fotos: THW

Fahrerausbildung im schweren Gelände. Fotos: THW

Baumholder. Das Thema Sicherheit steht im THW stets an erster Stelle. Dies gilt auch für das Beherrschen von schweren Einsatzfahrzeugen in extrem unwegsamem Gelände. Die Kfz-Geländelehrbahn auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Baumholder ist für diesen Zweck optimal geeignet, und bot den 52 Kraftfahrern der THW-Ortsverbände St. Wendel, Freisen, Nohfelden und Theley sowie drei Feuerwehrmännern der Feuerwache Hasborn-Dautweiler ausreichend Platz und Möglichkeiten, ihre Fahrzeuge in extremen Situationen besser kennenzulernen, und ihre Fähigkeiten als Kraftfahrer auszubauen.

26 verschiedene Fahrzeuge

Zugute kam den Teilnehmern unter anderem die Vielfalt von 26 unterschiedlichen Fahrzeuge aus den einzelnen Ortsverbänden. Jeder der Fahrer hatte somit die Möglichkeit, nach einer kleinen Fahrzeugeinweisung die einzelnen Übungsabschnitte zu absolvieren. "Dies ist deshalb so interessant, weil sich die einzelnen Fahrzeuge in ihrem Fahrverhalten zum Teil stark unterscheiden können", erklärte Kfz-Bereichsausbilder Josef Stoll vom THW-Ortsverband Freisen. Dies wird vor allem bei Steigungen mit bis zu 30 Grad deutlich. "Hier gilt es, sofern vorhanden, die Berganfahrhilfe zu beachten und den Fuß auf dem Gaspedal zu lassen, da man ansonsten inmitten der Steigung zum Stehen kommt und rückwärts rollt", schärfte Ausbilder Mike Litz seiner Fahrergruppe ein. Auch kam es darauf an, die einzelnen Hindernisse und Schlammlöcher richtig einzuschätzen, um ein Aufsetzen oder Steckenbleiben zu vermeiden. "Aufgrund von unterschiedlichem Radstand und Höhe stellt jedes Fahrzeug eine neue Herausforderung dar", beschreibt Thomas Rahn vom THW-Ortsverband St. Wendel seine Erfahrungen auf dem weitläufigen Gelände.

Neben der freien Geländefahrt gehörte zu den sich ständig wechselnden Aufgaben auch die Fahrt durch einen Parcours. Hier verlangten die Überquerung einer Bahnschiene, die Fahrt entlang des schrägen Kurven-Slalom, das Rangieren durch einen sehr engen Stangenwald und die Fahrt durch ein Wasserhindernis die volle Konzentration und das Geschick der Teilnehmer. Das Wasser reichte den Fahrzeugen in einigen Fällen bis weit über die Stoßstange. Die drei Feuerwehrmänner der Feuerwehr Hasborn-Dautweiler sind nach ihrer eigenen Aussage durch "die guten Kontakte zum THW" im dritten Jahr an der Veranstaltung beteiligt. "Wir sind immer wieder begeistert, und so ein geländefähiges Fahrzeug will ja schließlich auch richtig beherrscht werden", erzählt einer der drei Männer.

Bei der Ladungssicherung mahnte Stoll vom THW-Ortsverband Freisen die Fahrzeugführer eindringlich zu absoluter Sorgfalt, erklärte sehr detailliert die Verwendung der einzelnen Zurrmittel und demonstrierte mithilfe einer in Kipplage versetzten Ladefläche die Wichtigkeit von Antirutschmatten. Anschließend wurde die Gruppe mit Unterstützung von Thomas Rebmann und Alfred Mai aus dem THW-Ortsverband St. Wendel vor die Aufgabe gestellt, einen Gerätekraftwagen auf einem Anhänger zu verladen und zu verzurren. "Dabei ist Präzision gefragt, und der Schwerpunkt des Fahrzeugs ist zu beachten", erläuterte Rebmann der Gruppe. Auch wies er auf weitere Einsatzfähigkeiten des Anhängers hin wie beispielsweise das Abschleppen von Fahrzeugen oder das Transportieren von Holz oder Containern. Auf Millimeter kam es dann auch beim rangieren mit dem Anhänger an. Hierbei wurden verschiedene Szenarien im beladenen und nicht beladenen Zustand geübt.

Präzision und Sorgfalt

Stoll war am Ende des Tages sichtlich zufrieden mit seinen Schülern. "Manch einer wollte überhaupt nicht nach Hause", so Stoll. Die Veranstaltung werde auch in Zukunft organisiert. Verpflegt wurden die Teilnehmer durch die Logistikgruppe des THW-Ortsverbandes Freisen. red

Auf einem Blick

 Josef Stoll zeigt auf eine gekippte Ladefläche.

Josef Stoll zeigt auf eine gekippte Ladefläche.

 Unebener Boden ist eine Herausforderung für Fahrer.

Unebener Boden ist eine Herausforderung für Fahrer.

Zwei Mal pro Jahr macht der THW-Geschäftsbereich Merzig auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Baumholder die Fahrerausbildung, bei der auch Gäste anderer Hilfsorganisationen willkommen sind. Der Geschäftsbereich Merzig ist zuständig für zwölf Ortsverbände, von denen im Wechsel je sechs Ortsverbände ihre Fahrzeugführer zur Ausbildung entsenden. Organisiert wird die Veranstaltung von Kfz-Bereichsausbilder Josef Stoll vom THW-Ortsverband Freisen. Grundsätzlich ist der Truppenübungsplatz für Privatpersonen ebenfalls zugänglich und kann nach Anmeldung bei der Kommandantur auch kostenlos genutzt werden. red

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