Verschärfter Kampf gegen Ärztemangel

Saarbrücken. Wer Versorgungsstrukturgesetz hört, denkt nicht automatisch an die Bekämpfung des Hausärztemangels und die Erreichbarkeit von Fachmedizinern. Das sollte aber so sein, geht es nach Gesundheitsminister Georg Weisweiler (Foto: Ministerium)

 In ländlichen Regionen droht ein Ärztemangel. Von einem neuen Gesetz erhofft sich die Regierung mehr Planungsspielraum. Foto: dpa

In ländlichen Regionen droht ein Ärztemangel. Von einem neuen Gesetz erhofft sich die Regierung mehr Planungsspielraum. Foto: dpa

Saarbrücken. Wer Versorgungsstrukturgesetz hört, denkt nicht automatisch an die Bekämpfung des Hausärztemangels und die Erreichbarkeit von Fachmedizinern. Das sollte aber so sein, geht es nach Gesundheitsminister Georg Weisweiler (Foto: Ministerium). Der FDP-Politiker erläuterte gestern vor Journalisten in der Saarbrücker Staatskanzlei den aktuellen Stand der Verhandlungen über das Gesetzeswerk aus Berlin und lobte die Bestrebungen des Bundes. Ein Lob, das zumindest parteipolitisch nicht überraschend kam, schließlich stammt das Gesetz aus einem FDP-geführten Ministerium.Inhaltlich erwartet der saarländische Gesundheitsminister für ganz Deutschland eine bessere gesundheitliche Versorgung, wenn das Gesetz wie geplant Anfang 2012 in Kraft tritt. Zuvor muss es noch einmal durch den Bundestag und den Bundesrat, wie Weisweiler erläuterte.

Sperrig kommen die Begriffe ("sektorenübergreifende Bedarfsplanung") daher, mit denen gesagt wird, dass die Länder flexible Möglichkeiten erhalten sollen, um entsprechend der Situation vor Ort auch die medizinische Betreuung zu steuern.

Schließlich drängen die Probleme: Über 52 Jahre alt ist der durchschnittliche niedergelassene Arzt, heißt es auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums. Jeder fünfte Mediziner hat demnach das sechzigste Lebensjahr schon erreicht. Der Nachwuchsmangel scheint ebenfalls programmiert, warnt das Berliner Ministerium. Der Hauptvorteil für das Saarland ist nach Angaben von Weisweiler eine verbesserte Mitsprache für das Bundesland. Zum einen sitzt der Minister im kommenden Jahr der Gesundheitsministerkonferenz vor und hat daher ein dann gesetzlich definiertes Mitspracherecht, wie er erläuterte. Zum anderen soll ein neues Gremium im Saarland gebildet werden, in dem Vertreter der Regierung, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Krankenkassen, der Ersatzkassen und der Krankenhausgesellschaft sitzen. In diesem Kreis sollen künftig Strukturfragen der medizinischen Versorgung beantwortet werden.

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