Mehrere Frühchen in Trier mit gefährlichem Keim infiziert

Trier · Es ist ein Keim, der im Erdreich, auf Pflanzen, Tieren und auf Menschen vorkommt: Serratia marcescens. Eigentlich harmlos, nicht aber für Neugeborene, schon gar nicht für Extrem-Frühgeborene.

Schlimmstenfalls kann er bei ihnen eine lebensbedrohliche Blutvergiftung verursachen.

Daher war das Personal der Kinder-Intensiv- und der Frühgeborenen-Station im Trierer Mutterhaus, der einzigen in der Mosel-Region, alarmiert, als Anfang August bei einem 700 Gramm leichten, frühgeborenen Jungen der Keim nachgewiesen wurde. Das ohnehin schon schwache Baby konnte aber erfolgreich mit einem Antibiotikum behandelt werden. Obwohl der Junge von den anderen Frühgeborenen auf der Station isoliert wurde und seitdem noch strengere Hygienevorschriften gelten, wurde der Keim jetzt bei sechs weiteren in Brutkästen liegenden Babys nachgewiesen. Zuletzt am vergangenen Freitag, sagte gestern Chefarzt Wolfgang Thomas. Spätestens da sei klar gewesen, dass man die Ausbreitung des Keims auf der Station nicht in den Griff bekommt. In Berlin war vor einem Jahr ein Säugling nach einer Herzoperation an einer Infektion mit dem Keim gestorben. Um das zu verhindern, wurde in Absprache mit dem Gesundheitsamt ein Aufnahmestopp für beiden Stationen verhängt.

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