„Wir hätten ganz oben stehen können“

Völklingen · Wer weiß, wo Röchling Völklingen heute in der Tabelle der Fußball-Oberliga stünde, wenn sie ihre „internen Probleme früher in den Griff bekommen hätten. Beim 3:0 (0:0) gegen Mainz blieben sie zuhause weiter unbesiegt.

Oberligist SV Röchling Völklingen hat die Saison am Samstag mit einem 3:0 (0:0) Sieg gegen den Tabellensechsten TSV Schott Mainz abgeschlossen. Damit bleibt Völklingen auch im 17. Heimspiel unbesiegt und auf dem fünften Tabellenplatz. 153 Zuschauer sahen eine teilweise hochklassige Partie mit Torchancen hüben wie drüben.

Mainz hatte den besseren Start und drückte Völklingen in die Defensive, in der überraschend Vedran Ivankovic fehlte. Er wurde wohl aus disziplinarischen Gründen aus dem Kader gestrichen. Für ihn spielte erneut Mersad Mehmedovic in der Viererkette und machte - wie schon mehrfach - wieder eine bärenstarke Partie als Innenverteidiger. Völklingens Defensive ließ nur wenig zu, obwohl die Gäste mutig und offensiv stürmten. Die größte Gästechance vereitelte Torwart Philippe Stelletta: Der frei stehende Pascal Hertlein zog aus acht Metern ab, Stelletta parierte mit einer Glanzparade. Der Abpraller kam jedoch erneut zu Hertlein, der es diesmal mit dem Kopf versuchte und halb im Liegen, halb im Aufstehen, wehrte Stelletta auch diesen Ball ab (28.).

Überragender Mann auf dem Platz war Völklingens Regisseur Saki Noutsos - "der Architekt", wie er sich selbst gerne wegen seiner fußballerischen Fähigkeiten nennt. In der 40. Minute zeigte Noutsos, warum er sich so nennt: Im Strafraum versetzte er mit einem genialen Trick zwei Gegenspieler, zog aus der Drehung scharf ab und traf genau die Lattenmitte. In die zweite Halbzeit startete Völklingen mit einem Fußballfeuerwerk und stellte die Weichen innerhalb von 90 Sekunden auf Sieg. Zunächst schlug Noutsos von links eine Flanke zu Patrick Jantzen, der legte fast von der Torauslinie den Ball butterweich auf den Kopf von Xavier Noutsos, der wuchtig per Kopf zum 1:0 einlochte - sein 17. Saisontor (48.). Dann erkämpfte sich Noutsos am Gästestrafraum mit fairem, aber energischen Körpereinsatz den Ball, dribbelte sich durch die Abwehr in den Strafraum und hämmerte flach und hart aus 15 Metern zum 2:0 ins Tor (50.).

Mainzer Top-Torjäger abgemeldet

Mainz versuchte das Spiel noch einmal zu drehen, kam aber nicht mehr zu vielen klaren Chancen. Völlig abgemeldet war der Top-Torjäger Can Cemil Oezer, dem die Völklinger Defensive nur bei der Ausführung von Freistößen einen Torabschluss gestattete.

In der 85. Minute krönte Noutsos seine überragende Leistung mit einem satten 16-Meter-Flachschuss zum 3:0. Ein Riesenlob für das Spiel der Völklinger gab es von Gäste-Trainer Ali Cakici: "Das war von beiden Mannschaften ein hochklassiges Spiel. Völklingen war einfach einen Tick reifer und abgezockter als wir. Ich bin ein Fan von Röchling Völklingen . Das ist so eine geile Mannschaft, da können wir nicht mithalten. Wenn die sich mal einig sind, ist das eine Truppe, die oben spielen muss."

Lob gab es auch von Günter Erhardt: "Die Mannschaft hat eine überragende Rückrunde gespielt. Wir sind die beste Mannschaft im Jahre 2015, können auf Grund unserer Spielweise und individuellen Stärken jede Mannschaft der Liga besiegen und würden heute ganz oben stehen, wenn wir nur unsere internen Probleme in den Griff bekommen hätten."

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