Ein großer Tag für junge Christen

Völklingen · Die evangelische Versöhnungskirchengemeinde hatte an Pfingsten allen Grund zum Feiern. 16 junge Leute wurden konfirmiert, zwei Babys und zwei junge Männer getauft. Die Kirche war gefüllt wie selten bei dem von festlicher Musik umrahmten Gottesdienst.

 An die 700 Besucher fasst die evangelische Versöhnungskirche in der Innenstadt, hier die Konfirmanden mit Pfarrerin Rita Wild an der Spitze beim gemeinsamen Einzug. Foto: Jenal

An die 700 Besucher fasst die evangelische Versöhnungskirche in der Innenstadt, hier die Konfirmanden mit Pfarrerin Rita Wild an der Spitze beim gemeinsamen Einzug. Foto: Jenal

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Als das Posaunen-ensemble Warndt zum Klassiker unter den Kirchenliedern ("Großer Gott, wir loben dich") ansetzt, feiert die evangelische Kirchengemeinde in der prächtigen Versöhnungskirche vier neue Mitglieder und 16 neue mündige Christen in ihren Reihen. Denn zum Konfirmationsgottesdienst unter der großen Kuppel des protestantischen Gotteshauses hat Pfarrerin Rita Wild nicht nur 16 junge Leute konfirmiert. Im Gottesdienst hat sie außerdem zwei Babys und zwei junge Männer getauft.

Nico Nistler und Marc Weiler heißen die beiden. Nico erklärt: "Wir haben uns selbst dazu entschieden." Damit sie diese Entscheidung jetzt selbst treffen konnten, hätten ihre Eltern sie als Babys nicht taufen lassen. Anders als bei Familie Brill. Denn im gleichen Gottesdienst, als die älteren Buben Alexander und Sebastian zur Konfirmation schritten, ließen die Eltern Sandra und Klaus Brill ihren siebten und jüngsten Spross Klaus-Wilhelm taufen.

Vor fünf Jahren haben die Vorbereitungen auf die Konfirmation begonnen, wie die älteren Brill-Brüder berichten: "Die Seminare gingen über insgesamt drei Jahre, dazwischen war jeweils ein Jahr Pause." Dabei ist es bei den jungen Leute mehrheitlich dasselbe Thema, das sie beeindruckt hat. Wie die Brills nennen also auch Josefine Schwarz und Marie Pullara: "Das Thema Abendmahl." Ausflüge haben sie auch gemacht. Sebastian Brill: "Spannend war es zum Beispiel im Bibel-Museum in Frankfurt am Main." Er erklärt auch, was die Konfirmation für die jungen Leute bedeutet: "Wir sind dann vollwertige Mitglieder der Kirche und dürfen zum Beispiel auch Pate werden."

Vor dem Gottesdienst gehen die Sakramentsempfänger noch einmal alles durch. Im gemessenen Schritt durch den Mittelgang auf die Plätze gehen. Dann zum rechten Zeitpunkt möglichst synchron auf den drei reservierten Bänken hinsetzen und warten. "Ich bitte die Täuflinge nach vorne." Nico und Marc stehen wieder synchron auf, machen sich gemessenen Schrittes auf den Weg. Es folgen drei Gruppen mit den Konfirmanden. Dabei ist es für die jungen Leute nicht leicht, sich in all dem Trubel zu konzentrieren. Das Posaunenensemble sucht noch den richtigen Platz für seine Darbietungen, probiert dabei den Evergreen "Wonderful World". Hinter der einen großen Spalt geöffneten Tür eines der Nebenzimmer übt gleichzeitig das "Chörche" seine Lieder für den Festgottesdienst. Und die ersten Gäste kommen bereits in die Kirche, um sich gute Plätze zu sichern. Denn es wird ein großes Publikum erwartet. Organist Reinhard Ardelt geht davon aus, dass die Empore für Gäste geöffnet werden wird. Während seine Mitkonfirmanden jetzt aufgeregt sind, ärgert sich Lucas Roner über sich selbst. Er hatte beim Völkerball einen Sportunfall, humpelt jetzt an seinem großen Tag auf Krücken. Doch die anderen nehmen Rücksicht auf ihn, muntern ihn auf. Und so wird die Konfirmation in der Versöhnungskirche auch für den Pechvogel ein ganz großer Tag.

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