Völklingen. "Ein Abend mit Heiko Maas" hieß es am Montagabend im Rahmen einer landesweiten Veranstaltungsreihe im Kongress-Zentrum der SHG-Kliniken in Völklingen. Der SPD-Spitzenkandidat (Foto: dpa) für die Landtagswahl am 30. August warb hier für "eine Wirtschaftspolitik in einem fairen, modernen Saarland", die derzeit nicht gegeben sei. Als dringendes Problem sah der SPD-Landesvorsitzende die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Dabei müssten die Jobs in der Stahl- und Automobilindustrie zumindest erhalten bleiben und der Ausbau des Informatikschwerpunktes im Saarland, den die SPD in den 90er Jahren begonnen habe, fortgesetzt werden. Ein neuer Innovationsschwerpunkt müssten jedoch die erneuerbaren Energien sein. Viel zu groß, so Maas, sei die Zahl der Arbeitsplätze im Niedriglohnbereich im Saarland sowie der Missbrauch der Leiharbeit. Es sei nicht nachvollziehbar, dass es mittlerweile 900 000 "Aufstocker" gebe, Menschen, die bei regulärem Vollzeit-Arbeitsplatz noch staatliche Hilfe in Anspruch nehmen müssten. Grundvoraussetzung sei, dass jeder Jugendliche zumindest den Hauptschulabschluss erreiche und einen Ausbildungsplatz erhalte. Querbeet ging es bei den anschließenden Fragerunden. Feuerwehrmann Jürgen Schneider beklagte rückgängige Schlüsselzuweisungen des Landes an die Gemeinden, die nun, so Maas, als "Nullsummenspiel" mit Konjunkturprogrammen wieder kompensiert würden. Alfons Bohner fragte nach, ob die hohen Energiekosten politisch gewollt seien. Maas verneinte dies, ohne sein Unverständnis für die Kopplung des Öl- und Gaspreises zu verhehlen. Winfried Kirsch erregte sich darüber, dass die bergbaubedingten Baustellen in Fürstenhausen seit zehn Jahren kein Ende fänden, während Prestigeprojekte des Landes vorangetrieben würden. Offene Türen rannte Kurt Schlick bei Heiko Maas ein, als er Lernmittelfreiheit forderte. Hans Agostini, Vorsitzender des Völklinger Wirtschaftskreises, setzte sich für ein faires Miteinander in Wirtschaft, Handwerk und Gewerbe ein. hla