Zeitreise in die guten alten 50er

Völklingen. Keine Frage: Das Quintett, für das die Zeit offenbar mitten in den 1950er Jahren stehen geblieben ist, spielt gerne in Völklingen. Das Publikum giert förmlich nach der Musik der jungen Wirtschaftswundergeneration

Völklingen. Keine Frage: Das Quintett, für das die Zeit offenbar mitten in den 1950er Jahren stehen geblieben ist, spielt gerne in Völklingen. Das Publikum giert förmlich nach der Musik der jungen Wirtschaftswundergeneration. Und so war der Pfarrgarten am Donnerstag, als The Alligators - so nennt sich das Rock 'n' Roll-Quintett - wieder in Völklingen zu Gast waren, so voll wie noch nie in der laufenden Serie der City-Open-Airs. Weit über 1000 Zuschauer lassen zum Konzertbeginn keinen Zweifel aufkommen. Sänger Toni Gries fragt: "Ladies and Gentlemen, are you ready for Rock 'n' Roll?" Sie antworten begeistert: "Yeah!". "Klasse, das ist wie eine Zeitreise in die guten alten 50er", meint Adolf Krämer, während sich Gitarrist Jürgen Kiefer und Sax-Bläser Bernd Ruffing sich ihr erstes Duell liefern. Die Bühne ist ihnen dafür schon zu klein geworden. Sie versuchen, sich mit ihren Soli auf den Tieftönern der Beschallungsanlage zu überbieten. Dann schlängelt sich Ruffing durch die dicht besetzten Tischreihen, um dann auf einem der Tische seinem Instrument die bizarrsten Töne zu entlocken. "Wir haben Völklingen in guter Erinnerung behalten, die Leute hier gelten bei uns als sehr sangesfreudig", sagt Ober-Alligator Gries durch sein stilechtes 50er-Jahre-Mikrofon. Und tatsächlich. Als die Alligatoren "Stand by me" anstimmen, singen viele mit. Amüsante Szene am Rande: Bei langsamen Liedern schwenken einige Fans Alligator-Handpuppen. Die Puppen verschwinden aber sofort, wenn es ein bisschen flotter wird. Denn jetzt muss getanzt werden. "Den Grundschritt und ein paar Drehungen hat jeder schnell drauf", erklärt Sieglinde Schwarz. Das Unglaubliche: So voll der Pfarrgarten auch ist - wo immer ein kleines Fleckchen Platz bleibt, nutzen Tanzwütige diesen Raum. Unmittelbar vor der Bühne ist sogar der eine oder andere Überschlag zu sehen. Spätestens beim Song "Ghostriders in the sky" haben die Alligators ihr Publikum im Griff. Jetzt klatscht und singt fast jeder nach Gries' Regieanweisungen mit: "Yippi-i-a, Yippie-i-o". Und wer keinen Platz zum Tanzen hat, schwingt zumindest mit den Hüften mit.

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