Bewegte Geschichte

Völklingen. Am 3. September 1909 begrüßten die Völklinger feierlich ihr erstes öffentliches Verkehrsmittel, die Straßenbahn

Völklingen. Am 3. September 1909 begrüßten die Völklinger feierlich ihr erstes öffentliches Verkehrsmittel, die Straßenbahn. Aus diesem Anlass ist derzeit im Neuen Rathaus die Ausstellung "100 Jahre Völklinger Verkehrsbetriebe" zu sehen, die Wolfgang Schöpp in Zusammenarbeit mit dem Heimatkundlichen Verein Warndt und der Interessengemeinschaft Warndt- und Rosseltalbahn zusammengestellt hat.Als erstes treffen die Besucher auf einen Münzautomaten, wie er lange Zeit in Bussen zu finden war. Dazu hat Schöpp verschiedene Stempelautomaten gestellt. Doch keine Angst: Wer die Ausstellung sehen will, muss keinen etwa einen Fahrschein lösen, das Betrachten der Bilder, Modelle und Originalteile ist kostenlos.Und zu sehen gibt es einiges: Fotos von Trollybussen, die nach dem Zweiten Weltkrieg den Strom über zwei Stangen von der Leitung über der Fahrbahn abgriffen. Fotos, die das Eintreffen einer ganzen Flotte von Henschel-Bussen dokumentieren, die noch auf Eisenbahnwaggons verladen sind. Beliebt dürfte auch die Abteilung "Wer kennt noch wen?" werden. Dort hängen Fotos mit vielen bekannten Gesichtern, zum Beispiel von Fahrdienstleiter Peter Rink. Bürgermeister Wolfgang Bintz hält die Ausstellung für gelungen. Er denkt wehmütig zurück an die Anfänge des öffentlichen Personen-Nahverkehrs: "Zu dieser Zeit konnten die Busse noch Kosten deckend fahren, heute stecken wir viel Geld hinein, um die Mobilität zu unterstützen."Wolfgang Schöpp referierte zur Geschichte. So sei Völklingen schon auf Grund seiner Lage prädestiniert dafür gewesen, ein Drehpunkt für Bus- und Bahnlinien zu werden: "Es liegt im Schnittpunkt dreier Täler, hier treffen Saartal, Köllertal und Rosseltal aufeinander." Als im Zuge der Industrialisierung die Bevölkerungszahl stark angestiegen sei, sei auch der Bedarf für große Transportmittel da gewesen. Bald schon kam die Zeit der Straßenbahnen, mit denen man 1928 sogar bis Scheidt fahren konnte. Nach dem Zweiten Weltkrieg hätten immer modernere Busse die unbequemen Straßenbahnen - die im Krieg wie auch die Gleise auch zum Großteil zerstört worden waren - ersetzt. Die Ausstellung im Neuen Rathaus ist noch bis 10. November werktags ab 8 Uhr zu sehen, montags, dienstags und donnerstags bis 16.30 Uhr, mittwochs bis 18 Uhr und freitags bis 12 Uhr. al

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