Hüter geheimer Kinderschätze

Wehrden. Sie haben scharfe Zähne, dicke Muskeln, riesige Schwingen oder spitze Zauberhüte - die Fabelwesen, die Völklinger Kinder zuletzt bei der Schule für Phantasie, Kassiopeia in der Wehrdener Pfarrwiesstraße getöpfert haben

Wehrden. Sie haben scharfe Zähne, dicke Muskeln, riesige Schwingen oder spitze Zauberhüte - die Fabelwesen, die Völklinger Kinder zuletzt bei der Schule für Phantasie, Kassiopeia in der Wehrdener Pfarrwiesstraße getöpfert haben. Und schon als die 40 kleinen Künstler am Freitagnachmittag mit Farben bemalten, war klar, dass die Drachen, Trolle und Elfen nicht in irgendwelchen Ecken verstauben werden. Sie haben wichtige Aufgaben zu erfüllen, denn sie bewachen ab sofort die geheimsten Schätze der Jungen und Mädchen.Julia pinselt gerade grüne Farbe auf die Mütze ihres Trolls. "Er wird wohl Leon heißen", überlegt sie sich, während sie weiter malt. Und er soll ihre "Schwarze Liste" bewachen. "Die darf keiner lesen, das ist so ähnlich wie ein Tagebuch", informiert sie. Weil ein Tagebuch nun mal etwas ganz Geheimes ist, lässt sie sich wegen der Schwarzen Liste auch nicht näher in die Karten blicken. Aber sie sagt noch, warum sie sich für einen Troll entschieden hat: "Die meisten haben ja Feen gebastelt, aber das ist mir zu mädchenhaft." Halbitaliener Leon ist dagegen ein Drachenfan. Schon als bei Kassiopeia Stoff-Fabelwesen geschneidert wurden, hat er einen gebastelt. Er hat seinen Schatzhüter mit fast filigranen nadelspitzen Zähnen bewehrt. "Denn er soll meine Yo-Gi-Oh-Karten und meinen Goldschatz bewachen", sagt Leon. Der Schatz bestehe aus einer Goldkette, die ihm seine Eltern geschenkt haben. Alexander hat einen Muskelmenschen geformt, der gleich auf mehrere Sachen in Alexanders Zimmer aufpassen soll.Das Bemalen der Fabelwesen war der letzte Schritt des Töpferkurses. Bereits im September hat Gernot Richter die Geschichte von Artemis Fowl vorgelesen, einem zwölfjährigen Computerfreak, der spannende Abenteuer mit Dieben, Elfen und Feen besteht. Danach haben die Kinder - insgesamt waren es vier Gruppen mit insgesamt 160 Kindern - aus Tonklumpen ihre eigenen Fabelwesen geformt. Die Kassiopeia-Künstler Patrick Bomber, Minotti Paul und Michael Madenach unterstützten die angehenden Künstler und gaben ihnen wertvolle Tipps. Bomber ist Spezialist für Farben. "Schaut, wie der trockene Ton das Wasser aufsaugt", zeigt er. Und erklärt dann: "Deshalb müsst ihr ganz viel Wasser nehmen und etwas Farbe." Nach dem Formen der Wesen standen dann erst 14 Tage Pause an, denn sie mussten jetzt zwei Wochen lang trocknen, ehe die inzwischen gebrannten Tonfiguren jetzt fertig gestellt werden konnten. Nach dem Anmalen werden die Wesen noch lackiert, dann kann die Wache im Kinderzimmer beginnen. "Die meisten haben ja Feen gebastelt, aber das ist mir zu mädchenhaft."Teilnehmerin Julia

Auf einen BlickIm Oktober stehen weitere Kurse mit Fabelwesen auf dem Programm der Kunst-Schule Kassiopeia an, hier die beiden nächsten. Beim schmackhaften Calzonewesen geht es am Dienstag, 13., ab 14.30 Uhr in der Pfarrwiesstraße ums Kochen. Das See-Ungeheuer Nessie wird montags am 19. und 26. ab 14.30 Uhr in der Grundschule Luisenthal gebastelt. Kontakt: Tel. (06898) 2 62 06. al

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort