Neues Stipendium Bernd Rose lebt in der Musik weiter

Sulzbach · Die Töchter des verstorbenen Sulzbacher Politikers unterstützen die Musikschule in seinem Namen.

 Für die Musik: Christine Rose und Michael Adam (vorne), Klaus Damde (Theodor-Heuss-Gymnasium), Anne Müller (Waldschule), Geraldine Stief (Mellinschule) sowie Uwe Brandt (von links).

Für die Musik: Christine Rose und Michael Adam (vorne), Klaus Damde (Theodor-Heuss-Gymnasium), Anne Müller (Waldschule), Geraldine Stief (Mellinschule) sowie Uwe Brandt (von links).

Foto: Kernig/Anja Kernig

„Das passt zu Bernd genau“, freut sich Bürgermeister Michael Adam, „und so bleibt er präsent in der Stadt.“ Gemeint ist Bernd Rose, langjähriger Geschäftsführer der Stadtwerke Sulzbach und Parteikollege Adams. „Wo er konnte, hat er geholfen“, ob als Lokalpolitiker im Stadtrat, im Vorstand des Verkehrs- und Heimat-Vereins, lebenslang in zig Ämtern und Funktionen in seiner katholischen Kirchengemeinde Altenwald oder sogar vor Gericht – als ehrenamtlicher Richter am Landgericht Saarbrücken.

Am allerliebsten aber half der diplomierte Bauingenieur dort, wo es um Musik und Kinder ging. Bis zu seinem Tode vor zwei Jahren stand Bernd Rose dem Förderverein der Musikschule Sulzbach/Fischbachtal vor. Und genau da möchten seine Töchter Christine und Claudia Rose jetzt wieder anknüpfen. Sie stellen der Musikschule von 2020 an zehn Jahre lang ein jährliches Budget in Höhe von 3000 Euro zur Verfügung.

Für wen dieses Bernd Rose Stipendium gedacht ist, erläuterten Christine Rose und Uwe Brandt, Leiter der Musikschule, bei einer Pressekonferenz in der Sulzbacher Aula. Oberste Priorität genießen laut Brandt die Schulförderungen. „Mit jedem Schuljahresende verlassen Musikschüler die Zweiergruppen in den Kooperationsschulen“, etwa gen Krebsberggymnasium Neunkirchen. Bleibt ein Kind zurück, verliert dieses den Sondertarifstatus der Gruppe, der höhere Regelsatz wird fällig. Mit dem Stipendium könne diese Differenz ausgeglichen werden.

Realistisch sind zwei bis drei Fälle pro Jahr und damit ein Bedarf deutlich unter 3000 Euro, rechnet Brandt vor. Weshalb man auch Kinder unterstützen könne, deren „Eltern nicht in der Lage sind, das Schulgeld in voller Höhe zu leisten“. Zudem ist eine Förderung besonders begabter Sulzbacher Musikschüler möglich. Denkbar sind auch Projekt- oder Sonderförderungen. Etwa bei der Anschaffung von Instrumenten für Schüler, die Unterstützung von Chorkonzerten oder von öffentlichkeitswirksamen Projekten wie der Produktion einer Musikschul-CD.

Mit 99,9-prozentiger Sicherheit startet 2020 ein generationsübergreifendes Projekt mit Sulzbacher Seniorenzentren, das zum Beispiel Konzerte in die Einrichtungen bringen will, verriet der Leiter der Musikschule. Auch dafür könne man die Rose-Förderung gut gebrauchen.

Entschieden wird über die Verteilung der Mittel im Rahmen von Förderkreissitzungen in Anwesenheit oder mit schriftlichem Votum der Stifterinnen. „Mein Vater hatte als Kind keine Chance, ein Instrument zu erlernen“, betonte Christine Rose. „Aber er hat Musik geliebt.“ Sie selbst sei ab dem vierten Lebensjahr in den Genuss der musikalischen Früherziehung gekommen. „Als ich in die Schule kam, war ich die Einzige, die Noten lesen konnte.“

Obwohl sie beide nicht mehr in Sulzbach leben, sei es ihr und ihrer Schwester ein großes Anliegen, „das Werk unseres Vaters weiterzuführen“. Was Bürgermeister Adam besonders freut: „Bernd konnte Menschen zusammenbringen und bewegen“ – und das bleibe jetzt auch nach seinem Tod so. Dank des Stipendiums.

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