Vor allem junge Leute verloren ihren JobGesucht: Kellner, Pfleger, Metaller

Regionalverband. Die Zahl der Arbeitslosen im Regionalverband ist im September auf 16 748 gesunken. Das geht aus dem gestern vorgelegten Bericht der Agentur für Arbeit hervor. Im August waren noch 17 132 Menschen arbeitslos gemeldet (Definition siehe Infokasten). Die Septemberzahl lag damit um 307 oder 1,9 Prozent über der des Vorjahresmonats

Regionalverband. Die Zahl der Arbeitslosen im Regionalverband ist im September auf 16 748 gesunken. Das geht aus dem gestern vorgelegten Bericht der Agentur für Arbeit hervor.

Im August waren noch 17 132 Menschen arbeitslos gemeldet (Definition siehe Infokasten). Die Septemberzahl lag damit um 307 oder 1,9 Prozent über der des Vorjahresmonats.

Hieraus errechneten die Statistiker auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen eine Arbeitslosenquote von 10,4 Prozent. Im August betrug sie 10,6 Prozent, im September 2008 noch 10,1 Prozent.

Die tatsächliche Lage auf dem Arbeitsmarkt lässt sich an der Zahl der Arbeitsuchenden ablesen. Im September waren 31 329 Personen arbeitsuchend gemeldet (siehe Infokasten).

Die gesunkene Arbeitslosenzahl bedeutet denn auch nicht, dass die Krise schon vorbei ist. "Der Rückgang der Arbeitslosigkeit beruhte im September vor allem darauf, dass mehr Menschen Maßnahmen begannen, um ihre Qualifikation zu verbessern", sagte Hans-Hartwig Felsch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. Die Agentur fördere zielgenau nach dem Bedarf der Arbeitslosen und der Betriebe. Dann stünden genug gute Fachkräfte zur Verfügung, wenn der Aufschwung kommt.

Andererseits ist die Krise nicht ausgestanden. Noch immer melden Betriebe Kurzarbeit an, wenn auch nicht mehr so viele wie im ersten Halbjahr. Die Agentur für Arbeit sieht in der Kurzarbeit Vorteile für alle Betroffenen: "Damit sparen die Firmen Personalkosten und müssen in besseren Zeiten nicht für viel Geld neue Leute einstellen. Die Bundesagentur für Arbeit spart, weil Kurzarbeiter ihre Stelle behalten und im Vergleich zur Arbeitslosigkeit finanziell besser gestellt sind."

Die Zahl der arbeitslosen Frauen sank im September um 88 auf 7533, die der arbeitslosen Männer um 296 auf 9215. Im Vergleich zum September 2008 waren 639 Männer mehr arbeitslos, was einem Zuwachs von 7,5 Prozent entspricht. Dagegen sank die Zahl der arbeitslosen Frauen im Großraum Saarbrücken um 332 Personen oder 4,2 Prozent.

Deutliche Unterschiede verzeichnen die Statistiker auch bei den Arbeitslosenzahlen in den Altersgruppen.

Bei den Jugendlichen unter 25 Jahren war im aktuellen Monat ein Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Im September entfielen 1843 Arbeitslose auf diese Personengruppe, 114 weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenzahl dieser Altersgruppe liegt allerdings im Vergleich zum September 2008 um 405 Personen oder 28,2 Prozent höher. Bei keiner anderen Altersgruppe war ein ähnlich hoher Anstieg zu verzeichnen. Die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahre stieg im Vergleich zum Vormonat um acht auf 4257. Der Anteil an allen Arbeitslosen betrug 25,4 Prozent. Die für diesen Personenkreis berechnete Quote lag bei 9,8 Prozent. Im September 2008 betrug sie 9,9 Prozent.

Die Zahl der Menschen, die bereits länger als ein Jahr ohne Beschäftigung sind, stieg seit August leicht um 67 auf 4811. Allerdings sank die Zahl der Langzeitarbeitslosen, verglichen mit dem September 2008 um 2234, was einem Minus von 31,7 Prozent entspricht.

Die Zahl der erwerbslosen Einwanderer sank leicht. Im September entfielen 2735 Arbeitslose auf diese Personengruppe, 46 weniger als im August. Gegenüber September 2008 sank die Arbeitslosenzahl in dieser Gruppe um 89.

Die Arbeitslosenzahl der schwerbehinderten Menschen liegt mit 947 unter den Vorjahresstand von 1038. Gegenüber dem Vormonat ist ein Plus von 26 Personen zu verzeichnen.

4333 der 16 748 Arbeitslosen im Regionalverband, also 26 Prozent, waren Kunden der Agentur für Arbeit. Das sind 6,8 Prozent weniger als im Vormonat. 12 415, also 74 Prozent der Arbeitslosen, bezogen Leistungen der Arge, 0,5 Prozent weniger als im August.

Die weitaus meisten Arbeitslosen im Regionalverband Saarbrücken sind also schon sehr lange ohne Stelle. red/ole

Saarbrücken. 989 Angebote für eine ungeförderte Beschäftigung haben Betriebe und Verwaltungen im September neu gemeldet, das sind 504 mehr als im Vormonat. Seit Jahresbeginn waren im Regionalverband 5432 Arbeitsstellen neu zu besetzen, 1098 waren Ende September noch zu haben. Gesucht wurden vor allem Mitarbeiter in der Gastronomie sowie in den Bereichen Erziehung und Bildung, Verkaufsförderung, Pflege und Metall. Arbeitsangebote gab es insbesondere für Restaurantfachleute und Kellner, Erzieher, Altenpfleger, Lehrer, Verkaufsförderer und Kontakter, Zentralheizungs- und Lüftungsinstallateure sowie Kfz-Instandsetzer. Außerdem waren Stellen für Bürofachkräfte in nennenswertem Umfang vorhanden. red/ole

Kontakt: Stellenangebote an die Agentur für Arbeit Saarbrücken, Tel. (0 18 01) 66 44 66, E-Mail: saarbruecken.arbeitgeber@arbeitsagentur.de.

"Der Rückgang der Arbeitslosigkeit beruhte vor allem darauf, dass mehr Menschen Maßnahmen begannen, um ihre Qualifikation zu verbessern."

Agentur-Chef Hans-Hartwig Felsch zum Arbeitsmarkt im September

Stichwort

Arbeitslose und Arbeitsuchende sind zwei Begriffe, die in der Sprache der Bundesagentur für Arbeit (früher Arbeitsamt) eine genau definierte Bedeutung haben. Und diese amtliche Bedeutung unterscheidet sich stark von dem, was die Bürger unter beiden Begriffen verstehen.

Als Arbeitslose bezeichnet die Agentur jene Menschen, die keinen Job haben, sich bei der Agentur offiziell als "Arbeit suchend" gemeldet haben und die der Agentur permanent nachweisen, dass sie beständig Bewerbungen verschicken und Vorstellungsgespräche absolvieren.

Als Arbeitsuchende bezeichnet die Agentur mehrere Gruppen: erstens die Gruppe der oben definierten Arbeitslosen; zweitens Leute, die noch einen Job haben, die aber schon entlassen sind und nur noch ihre Kündigungsfrist abarbeiten; drittens Leute, die als Selbstständige Geld verdienen, aber gleichzeitig nach einer Anstellung suchen; viertens Leute, die Grundsicherungs-Geld bekommen und von der dafür zuständigen Stelle, als "erwerbsfähige Hilfebedürftige" eingestuft werden.

Wenn also die Agentur für Arbeit von Arbeitslosen spricht, meint sie immer ausschließlich Menschen, die gemäß Agenturvorschrift nachweislich und konsequent Arbeit suchen, weil sie sonst kein Geld von der Agentur bekommen. fitz

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