Der Sound ist stimmig, die Leute sind glücklich. Das Glenn Miller Programm lockte im März sogar gut 500 Swing-Fans. Die riesigen Fenster der ehemaligen Grubenwerkstatt sperren den Sommertag nicht aus, golden lässt die Sonne den Sekt in den Gläsern und das viele Blech funkeln. Bongos Big Band gründete der Musiklehrer Freimut "Bongo" Mertes schon in den 70er Jahren, zunächst mit seinen Schülern. Einige der heute aktiven 25 Amateurmusiker spielen seit Jahrzehnten mit. Sohn Wolfgang Mertes ist mit der E-Violine dabei, bis er an diesem Sonntag zu Proben eilen muss. Eine Kostprobe des klassischen Programms gibt der Konzertmeister des saarländischen Staatsorchesters auf Zuruf aber noch, Vivaldi. Es gibt viele Stammgäste, und die schätzen laut Freimut Mertes, dass sie wissen, was sie erwartet - der Big-Band-Sound, Sängerin Susanne Kleber und immer wieder was Neues: "Ein Trio, eine Bauchtänzerin, Kabarett, Lyrik, Chor, sogar mal zwei vom Theaterballett, Malerei oder Fotografie an den Wänden, das ist ein Gesamtpaket." Der Bekanntheit des Ortes dient die bis heute unentgeltliche Nutzung. Die Industriekultur Saar, heute integriert in die Struktur Holding Saar, wollte der verlassenen Arbeitswelt Leben einhauchen. Das ist gelungen, der Spielort ist ideal, nicht nur wegen der Parkplätze und der Autobahnanbindung. Das Einzugsgebiet reicht von Saarbrücken, Dudweiler, Heusweiler bis Pirmasens, Merzig und St. Wendel. Die Menschen mögen den jazztypischen Rhythmus, den Swing. "Wer dafür empfänglich ist, den zuckt es in den Beinen, der wippt mit", so Mertes, der den Spielstil seiner Band als volkstümlich bezeichnet, "alles Gesungene ist angenehm, nicht zu progressiv." Eine Big Band ist, wie der Name schon sagt, nicht klein, aber hier ist durch Leidenschaft und Ausdauer - Freimut Mertes läuft auch Marathon - Großes entstanden. Und damit wirbt das Saarland...

Nächste Termine: 22. Juni und 20. Juli, 11 bis 13 Uhr, Werkstatt, Grubengelände Göttelborn, Reservierungen per E-Mail unter:

freimut.mertes@gmx.de oder

Tel. (0 68 97) 6 24 40.