Stadt verteidigt Kombibad-Kosten

Homburg · Die Stadtspitze bleibt dabei: Der Schwimmbad-Bau wird 18 Millionen Euro kosten. Einschließlich Zinszahlungen und jährlichen Betriebskosten belaufe sich in einer Zeitspanne von 25 Jahren der Finanzierung damit die Gesamtsumme auf 37,5 Millionen Euro.

 An der Hinkelsbix wird kräftig gearbeitet. In der kommenden Woche soll bereits Richtfest des neuen Kombibades gefeiert werden. Foto: Thorsten Wolf

An der Hinkelsbix wird kräftig gearbeitet. In der kommenden Woche soll bereits Richtfest des neuen Kombibades gefeiert werden. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Was kostet das derzeit im Bau befindliche Kombibad nun wirklich? Die Frage scheint berechtigt, geistern doch zu keinem anderen Homburger Bauprojekt unterschiedlichere Zahlen durch die Lande. Kritiker werfen der Stadt als Teil der öffentlich-privaten Partnerschaft vor, nicht die wahren Beträge zu nennen (wir berichteten). So seien ergänzende Kosten nicht genannt worden. Diese belaufen sich, so die Stadt in einer schriftlichen Stellungnahme, auf rund 2,16 Millionen Euro.

"Nach der derzeitigen Aufstellung fallen grob gerechnet Kosten in dieser Höhe an: für die Planung und den Bau des Blockheizkraftwerks rund 900 000 Euro, für das Anlegen der Parkplätze für Busse, Pkw und Wohnmobile nochmal rund 900 000 Euro." Dazu kommt noch Geld für die Zufahrtsstraße in Höhe von rund 260 000 Euro. "Hier sind zudem Fördermittel zu erwarten", so die Stadtverwaltung. Einrechnen müsse man auch die Erschließung mit Gas, Wasser und Strom. Diese schlage mit rund 100 000 Euro zu Buche. "Dies macht in der Summe ungefähr 2,16 Millionen Euro."

Damit werden sich die Baukosten auf etwas mehr als 20 Millionen Euro summieren. Die reinen Herstellungskosten für das Bad in Höhe von 18 Millionen Euro hat die Stadt dabei vollständig über einen Kredit finanziert. Und das mit einer Laufzeit von 25 Jahren. Dieser Kredit werde jährlich, so Bürgermeister Klaus Roth gestern gegenüber unserer Zeitung, mit einer Summe von rund 1,1 Millionen Euro für Tilgung und Zins bedient. Damit belaufe sich die Kredit-Rückzahlsumme auf rund 27,5 Millionen Euro. Zu diesen auf 25 Jahren gerechneten Kosten kämen jährlich noch rund 400 000 Euro als Betriebskostenzuschuss (für den Schul- und Vereinssport, Personal- und Energiekosten) dazu. Damit summiere sich die jährliche Belastung auf rund 1,5 Millionen Euro. Und das macht in der Summe und auf die Vertragslaufzeit von 25 Jahren gerechnet eine Gesamtbelastung von rund 37,5 Millionen Euro - als Ergebnis der reinen Baukosten von 18 Millionen Euro, Zinsen für den nötigen Kredit in Höhe von 9,5 Millionen Euro sowie zehn Millionen Euro Betriebskostenzuschuss.

Die deutlich höheren Zahlen, mit denen der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Winfried Anslinger, die Stadt gestern angegriffen hatte, nannte Roth gestern als falsch gerechnet und "dies sicherlich mit Absicht. Denn auch Winfried Anslinger dürfte die vier Grundrechenarten beherrschen und sicherlich auch einfache logische Zusammenhänge inhaltlich durchdringen". So habe Anslinger die unterschiedlichen finanziellen Belastungen ohne jeden Sinnzusammenhang einfach zusammenaddiert. Dies sei aber schlichtweg nicht richtig. Roth: "Jeder Häuslebauer weiß aus persönlicher Erfahrung, dass die Rückzahlsumme eines Kredits aufgrund von Zinsen höher sein muss als der eigentliche Kaufpreis. Selbst die Stadt bekommt keine zinslosen Kredite."

Auch sei die von Anslinger aufgemachte Gegenrechnung zwischen den angesetzten Unterhaltskosten für die beiden alten Homburger Bäder in Höhe von 1,2 Millionen Euro und der nun anstehenden Belastung von 1,5 Millionen Euro beim neuen Kombibad faktisch falsch. Denn, so Klaus Roth: "Den 1,2 Millionen Euro an durchschnittlichen Betriebskosten für die beiden alten Bäder stehen nun lediglich 400 000 Euro jährliche Betriebskosten für das neue Bad gegenüber.

Somit ergibt sich durch den Neubau in diesem Bereich eine jährliche Einsparung von rund 800 000 Euro. Hochgerechnet auf 25 Jahre ergibt dies eine Summe von rund 20 Millionen Euro. Also sparen wir durch die deutlich niedrigeren Betriebskosten die Bausumme in den kommenden Jahren komplett ein."

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