Sprachkenntnisse als Brücke zum Schulabschluss

Erbach · Sie kommen aus Syrien, Bulgarien oder Afghanistan und sind noch nicht lange in Deutschland: Solchen Schülern soll der von Lions, Rotary und einer Homburger Firma geförderte Sprachintensivkurs an der Erbacher Schule helfen.

 Die Gemeinschaftsschule II im Homburger Stadtteil Erbach bietet ausgewählten ausländischen Kindern einen Intensivsprachkurs an. Foto: Bernhard Reichhart

Die Gemeinschaftsschule II im Homburger Stadtteil Erbach bietet ausgewählten ausländischen Kindern einen Intensivsprachkurs an. Foto: Bernhard Reichhart

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Sie sind noch nicht lange in Deutschland und beherrschen kaum oder nur ganz wenig die deutsche Sprache. Um sie fit zu machen und sie zu fördern, bietet die Gemeinschaftsschule Homburg II in Erbach insgesamt 13 ausgewählten Schülerinnen und Schülern im Alter von elf bis 16 Jahren aus Syrien, Sri Lanka, Bulgarien, Rumänien oder Afghanistan einen Sprachintensivkurs an.

Insgesamt 13 Wochen lang lernen sie täglich die ersten vier Stunden lang mit Sandra Steinmetz, Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache, die deutsche Sprache. Danach besuchen sie ihre regulären Fächer in den unterschiedlichen Klassen. Finanziert wird das Programm vom Lions-Club Homburg und dem Rotary-Club Homburg-Saarpfalz mit jeweils 1500 Euro sowie die Firma Dr. Theiss Naturwaren mit 500 Euro für Personal- und Sachkosten. "Eine fantastische Sache", zeigte sich der Präsident des Rotary-Clubs Homburg-Saarpfalz, Klaus Wagner, von dem Projekt überzeugt und sprach von einer "Win-Win-Situation". Jugendliche hätten damit die Chance auf einen schulischen Abschluss und eine Berufsausbildung, so Wagner.

Auch der Vorsitzende der Lions-Hilfe Homburg-Saar-Pfalz, Dieter Morgenroth, und sein Stellvertreter Klaus Kiefer begrüßten das Programm: "Eine großartige Geschichte, die unser Club gerne unterstützt", meinte Morgenroth bei der Vorstellung des Sprachintensivkurses in der Gemeinschaftsschule. Beigeordneter Rüdiger Schneidewind bezeichnete das Angebot eines Sprachintensivkurses als "ein Stück Integrationsarbeit, die notwendig ist und die nur über Sprache funktioniert". Er dankte den beiden Clubs für die finanzielle Unterstützung dieses Projektes, welches "eigentlich eine öffentliche Aufgabe ist". In diesem Schuljahr hätten sich an der Gemeinschaftsschule II gehäuft Kinder angemeldet, welche über keine deutschen Sprachkenntnisse verfügten, erklärte Schulleiterin Sabine Bleyer: "Ein Riesenproblem, das das Kollegium überfordert". Aus diesem Grund sei in den Herbstferien "aus der Not heraus" die Idee entstanden, neue Wege zu gehen und für ausgewählte Schüler einen Sprachintensivkurs durchzuführen.

"Wir wollen diese Schüler fit machen, ohne dass sie den Kontakt zu ihren Schulkameraden verlieren", erklärte Bleyer. "Die Kinder verstehen schon viel", erklärte Sandra Steinmetz, die ihnen mit Hilfe von Übungsblättern, bunten Postern, Bildern sowie kleinen Texten die deutsche Sprache näher bringt.

Dazu gehören auch das Schreiben von kleinen Texten, das Erzählen im Sitzkreis, das Arbeiten in Zweier- und Dreiergruppen sowie verschiedene Spiele, um den gelernten Wortschatz zu wiederholen. Ziel sei es, "die Motivation innerhalb der heterogenen Gruppe aus ausländischen Schülern durch Medienvielfalt hochzuhalten", ergänzte Schulleiterin Sabine Bleyer. Mit dem bisherigen Verlauf der Aktion zeigte sie sich denn auch überaus zufrieden: "Allen Schülern gefällt der Sprachintensivkurs und sie kommen gerne hierher".

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