Sie legen Wert auf gepflegten Umgangston

Saarbrücken · Im Orchestre Symphonique Saarlorraine spielen ausschließlich Laien – aus allen möglichen Alters- und Berufsgruppen. Auch Schüler und Rentner sind dabei. Und die Musiker legen Wert darauf, höflich und freundlich miteinander umzugehen.

 Das Orchestre Symphonique Saarlorraine bei einer Probe. Foto: Stefan Hank

Das Orchestre Symphonique Saarlorraine bei einer Probe. Foto: Stefan Hank

Foto: Stefan Hank

"Ein Vorspielen als eine Art Aufnahmeprüfung gibt es bei uns nicht. Wenn jemand motiviert ist, dann finden wir in der Regel einen Weg, dass er bei uns mitspielen kann", sagt Götz Hartmann. Er ist der Dirigent des Orchestre Symphonique Saarlorraine in Saarbrücken . Das Orchester gibt es bereits seit 1994. Damals trat es aber noch ausschließlich mit Streichern besetzt auf und hieß Deutsch-Französisches Streichorchester. Im Jahr 2000 übernahm Hartmann die Leitung als Dirigent. Seitdem wurde das Orchester um immer weitere Bläser erweitert.

Wenn alle da sind, erreicht das Orchestre Symphonique Saarlorraine heute mit 50 bis 60 Musikern die Größe einer gewöhnlichen symphonischen Orchesterbesetzung. Die Musiker kommen aus allen möglichen Alters- und Berufsgruppen . Auch Schüler und Rentner sind dabei. Und vereint sind alle darin, dass sie Laien sind.

Neben selbst organisierten Konzerten spielt das Orchester auch regelmäßig in bestehenden Konzertreihen der Region. Die Stücke sucht in der Regel Dirigent Hartmann aus. Aber jeder kann Vorschläge machen, und oft werden diese auch berücksichtigt. Letztlich hängt bei der Stückauswahl auch viel davon ab, wie teuer die Noten sind. Bei den kommenden Konzerten stehen unter anderem Werke von Mozart, Schumann und Dvorak auf dem Programm.

Und trotz der mitunter anspruchsvollen sinfonischen Werke wird beim Orchestre Symphonique Saarlorraine besonderer Wert auf eine freundliche Atmosphäre gelegt. Thilo Wieske ist der 1. Vorsitzende des Orchesters und spielt selbst am Kontrabass mit. Er sagt: "Das, was unser Orchester ausmacht, ist der freundliche Umgang miteinander. Wir haben einfach eine gute Atmosphäre hier." In der Probe ist die Stimmung tatsächlich trotz des konzentrierten Spielens entspannt. Hartmann lächelt und begrüßt die Musiker. Auch während des Spielens gibt er immer mal wieder Anweisungen, bleibt aber stets freundlich. Bei einem Stück des Komponisten Helmut Eisel sagt er: "Nicht so schnell, das muss melodisch sein. Ja, jetzt klingt das gut."

Auch, wenn mal etwas nicht gut klappt, kommt trotzdem keine schlechte Stimmung auf. Hartmann ist in seiner positiven Art darum bemüht, dass sich niemand unwohl fühlt. Die Leute vom Orchester freuen sich über alle, die mitspielen. Zurzeit gibt es sieben französische Ensemblemitlieder. Es waren mal mehr. Die meisten Musiker kommen heute aus Saarbrücken und Umgebung. Manche kommen auch aus anderen saarländischen Regionen oder sogar aus der Nähe von Kaiserslautern. "Wir sind momentan darum bemüht, Kontakt nach Frankreich aufzunehmen. Vielleicht sind es ja bald wieder mehr französische Musiker im Orchester", sagt Wieske.

Nächstes Konzert: 15. März, 17 Uhr, Kirche Maria Königin in Saarbrücken (zusammen mit dem Kirchenchor Maria Königin).

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