Saarbrücken

Bullterrier beißt Passanten

Saarbrücken. Weil ihr Bullterrier-Mischling ohne Maulkorb am 20. Juli 2006 in Gersweiler frei herumgelaufen war und den Passanten Thomas H. ins Bein gebissen hatte, stand die 46-jährige Nicole R. jetzt als Angeklagte vor dem Richter. Bereits vor ein paar Jahren gab es einen ähnlichen Vorfall. Damals wurde ein Polizeibeamter von einem Schäferhund der Angeklagten gebissen. Dafür erhielt sie einen Strafbefehl.An den jetzigen Vorfall konnte sich die 46-Jährige nicht mehr recht erinnern. Damals habe sie öfter ihren Sohn besucht, und ihr Mieter habe auf ihre insgesamt zwei Hunde aufpassen sollen. Ob jemand gebissen wurde, wisse sie nicht, aber es tue ihr sehr Leid, dass jemand zu Schaden gekommen sei, sagte sie vor dem Richter. Das Grundstück, auf dem die Hunde seinerzeit gehalten wurden, sei umzäunt gewesen - aber: "Die Hunde kommen überall raus", räumte die Frau freimütig ein. Laut Polizeibericht war das Gelände nicht umzäunt.

"Der Hund war ganz lieb"

"Wussten Sie denn nicht, dass diese Hunderasse gefährlich ist?", fragte der Richter. Darauf die 46-Jährige: "Ach, der Hund war ganz lieb und hat keinem was gemacht." Dazu der Richter: "Ja, das sagen sie alle."Die Angeklagte lebt von Arbeitslosengeld. Die Hunde hat sie inzwischen ins Tierheim gegeben. Die soziale Lage der Frau und eine "geringe Schuld" waren die Beweggründe, die Gericht und Staatsanwaltschaft zu dem Angebot bewogen, das Verfahren einzustellen. Nachdem der Frau erklärt wurde, dass sie damit glimpflich davonkomme und auch nicht als vorbestraft gelte, nahm die 46-Jährige das Angebot an. Die Verfahrenkosten gehen zu Lasten der Landeskasse. Ihre eigenen Auslagen muss sie freilich selbst tragen. "Ich werde mir nie wieder einen großen Hund zulegen", erklärte die Frau abschließend. jht

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort