Eine Ära am Bau geht zu Ende, endet aber nicht wirklich

Saarbrücken. Eine Ära ist zu Ende, aber geht doch weiter: Diesen Widerspruch löst der Saarbrücker Bauunternehmer Alfred Gleser jun. (Foto: SZ) auf. Der Maurer und Bautechniker hat nämlich zum 30. Juni seine Firma, ein Traditionsunternehmen des Bauhauptgewerbes, aufgegeben. Damit endet die Ära, die von Opa Peter auf Vater Alfred bis zum "Junior" dauerte

Saarbrücken. Eine Ära ist zu Ende, aber geht doch weiter: Diesen Widerspruch löst der Saarbrücker Bauunternehmer Alfred Gleser jun. (Foto: SZ) auf. Der Maurer und Bautechniker hat nämlich zum 30. Juni seine Firma, ein Traditionsunternehmen des Bauhauptgewerbes, aufgegeben. Damit endet die Ära, die von Opa Peter auf Vater Alfred bis zum "Junior" dauerte. Dieser führte die Kleinfirma mit zeitweise vier beschäftigten Maurern oder Helfern 38,5 Jahre, wie er im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung stolz betont.

Zur Jahresmitte setzte er sich zur Ruhe und übergab die Baufirma mit dem kompletten Inventar und einer gut sortierten und "lukrativen" Kundendatei seinem früheren Mitarbeiter Achim Elsner, der die Bauunternehmung Alfred Gleser mit diesem Namen als Inhaber weiterführt. Der Firmensitz wurde mit diesem Übergang vom Tiroler Weg in die Altenkesseler Alleestraße verlegt.

Steigende Kosten

Warum hat Gleser seine Firma abgegeben - richtiger gesagt: übergeben? Der Überlebenskampf auf dem Bau werde immer härter, die Bedingungen immer schwieriger und die Kosten immer höher. Hier sagt Gleser wörtlich: "Der Arbeiter verdient nicht zu viel, er ist nur zu teuer." Damit meint der sehr rührige 62-Jährige die hohen Zusatzkosten zum Entgelt "meiner Leute" (Gleser), wobei er konkret Berufsgenossenschaft, Zusatzversorgungskasse oder Kammerbeiträge meint. In diesem Zusammenhang betont der weit gereiste jetzige Ruheständler, dass er "immer die Tariflöhne" sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld gezahlt habe. Stolz fügt Alfred Gleser jun. hinzu, dass "ich alle Materialien und Werkzeuge auf Lieferschein bekommen habe", was für die hohe Liquidität seiner Baufirma spreche. Daher sei ihm auch um Achim Elsner und sein Team nicht bange, die "jungen Leute" könnten bestehen, wenn Qualität und Zuverlässigkeit erhalten blieben, woran er nicht zweifle.

Arbeit gibt es

Rohbau-Arbeiten (in Schulen oder für die Saarbrücker gemeinnützige Siedlungsgesellschaft), die Anlage von Gehwegen oder Kellersanierungen und Isolierarbeiten gebe es genügend. thf

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