"Haben alles, was das Leben schöner macht"

Was sind für Sie die entscheidenden Dinge, die Sie in dieser Legislaturperiode vorangetrieben haben?Peter Strobel: 1. Vor allem die Vermeidung von Steuererhöhungen bei gleichzeitiger Haushaltskonsolidierung

 Abstand von der politischen Arbeit sucht und findet Peter Strobel beim Joggen in der Nähe von Fechingen. Foto: Becker&Bredel

Abstand von der politischen Arbeit sucht und findet Peter Strobel beim Joggen in der Nähe von Fechingen. Foto: Becker&Bredel

Was sind für Sie die entscheidenden Dinge, die Sie in dieser Legislaturperiode vorangetrieben haben?

Peter Strobel: 1. Vor allem die Vermeidung von Steuererhöhungen bei gleichzeitiger Haushaltskonsolidierung. Von 2005 bis 2007 konnten fast 20 Millionen Euro eingespart werden - ohne den Bürger mit höheren Steuern zu belasten, was meist der einzige Vorschlag von Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und der SPD war. 2. Die Abgabe des Sozialamtes an den Regionalverband - gegen den erbitterten Widerstand von Verwaltung und SPD. Dadurch haben wir für die Stadt eine enorme finanzielle Entlastung erreicht, ohne dass irgendjemand Nachteile hat. 3. Die Sauberkeit. Hier haben wir nach jahrelangen Bemühungen erste Erfolge erzielt. Grundlagen sind die neue Polizeiverordnung und ein Ordnungsdienst, der sie auch durchsetzt - beides auf Initiative der CDU.

Was werten Sie als größten kommunalpolitischen Erfolg?

Strobel: Dass es uns trotz steigender Abgaben und Preise gelungen ist, die kommunalen Steuern und Gebühren stabil zu halten.

Über welches nicht erreichte Ziel ärgern Sie sich am meisten?

Strobel: Wir haben es offenbar bisher nicht geschafft, den Menschen zu erklären, warum wir bei Stadtwerken, Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung (GIU) oder Winterberg-Klinikum Schwachstellen untersuchen und gegebenenfalls Veränderungen vornehmen müssen. Wir haben die Verantwortung, künftige Lasten für die Stadt abzuschätzen und möglichst zu vermeiden.

Was steht für Sie bis Mitte 2009 noch auf der politischen Tagesordnung?

Strobel: Im Bereich Stadtentwicklung die Vorbereitungen für "Stadtmitte am Fluss": Es sind Umleitungen für die Bauphase zu erschließen, und für die Nebenstraßen von Bahnhof- sowie Kaiserstraße sind Konzepte zu entwickeln, dass sie nach Vollendung des Großprojekts weiterhin attraktiv bleiben. Ferner muss ein "Masterplan Demographie" den Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung in allen Stadtteilen und der zunehmenden Bedeutung des innerstädtischen Wohnens Rechnung tragen. Darüber hinaus wollen wir die vielen Ehrenamtlichen in Vereinen, Kirchengemeinden, Hilfsorganisationen etc., die der öffentlichen Hand enorme Kosten ersparen, stärker fördern.

Wie stellt sich für Sie die Zusammenarbeit der Fraktionen im Stadtrat dar?

Strobel: Abgesehen von der mit der FDP ist es damit leider nicht allzu weit her. Politisches Kalkül, Stimmungsmache und das Schüren von Ängsten in der Bevölkerung durch SPD und Grüne verhindern immer wieder eine sachliche Diskussion, das heißt Fundamentalopposition statt Mitverantwortung. Die anstehenden großen Veränderungen brauchen aber Beschlüsse auf breiter Basis.

Wie bewerten Sie die Arbeit von Oberbürgermeisterin Charlotte Britz?

Strobel: Sie hat am Anfang ihrer Amtszeit gesagt, sie wolle die Oberbürgermeisterin aller Saarbrücker sein. Fakt ist aber, sie ist die Oberbürgermeisterin der SPD! Ich erwarte von ihr etwas mehr Neutralität, den Mut und die Fähigkeit, zwischen den Fraktionen Brücken zu bauen und im Sinne der Sache zu vermitteln. Braucht sie uns, werden wir mit den Dingen befasst. Gibt es etwas Positives zu verkünden, ist das allein ihre Sache. Seltsame Arbeitsteilung!

Wann waren Sie letztmals in einem Saarbrücker Freibad und in welchem? Was haben Sie genossen, was hat Sie gestört?

Strobel: Im Juli im Fechinger Bad. Es macht immer einen sauberen Eindruck, gestört hat mich dort nichts.

Haben Sie in diesem Jahr schon den Zoo besucht, und wie fällt Ihr Urteil über ihn aus?

Strobel: Leider noch nicht. Die bedauerliche Bewertung im "Stern" macht jedoch klar, dass hier neue Ideen gefragt sind. Schade, dass das seit langem beschlossene Zoo-Konzept immer noch auf seine Umsetzung wartet. Liegt es daran, dass es von der CDU stammt?

Welches ist Ihr Lieblingsplatz in der Stadt?

Strobel: Das Naturschutzgebiet Hahnbüsch zwischen Fechingen, Güdingen und Bübingen. Dort finde ich Ruhe und Ausgleich beim Spaziergang oder Jogging.

Gibt es etwas, was Ihnen persönlich in Saarbrücken fehlt?

Strobel: Abgesehen vom Bereich des Bundesligafußballs haben wir hier alles, was wir brauchen und das Leben schöner macht. Mit Museums-Erweiterung und neuer Eventhalle werden wir auch in diesen Bereichen gut aufgestellt sein.

Wenn Sie ein "Vorbild" für Saarbrücken zu küren hätten, auf welche Stadt fiele Ihre Wahl?

Strobel: Ein solches Vorbild kann es nicht geben. Saarbrücken ist, allein durch seine Lage und seine Geschichte, einzigartig. Wir müssen die Stadt in allen Bereichen zum Bindeglied zwischen Deutschland und Frankreich weiterentwickeln. Keiner - ob Deutscher oder Franzose - darf künftig an Saarbrücken als Tor zum jeweils anderen Land vorbeikommen.

Zur Person

Der CDU-Politiker Peter Strobel ist 37 Jahre alt, Kaufmann und verheiratet. Er stammt aus Fechingen. Die Fraktion der Christdemokraten im Saarbrücker Stadtrat führt er seit Dezember 2006. red

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