Großes und kleines französisches Kino in Saarbrücken

Saarbrücken. Was wäre Frankreich ohne das französische Kino, ohne Brigitte Bardot, Gérard Depardieu oder Jean Reno? Aber wir haben Frankreich nicht nur so manche Leinwandlegende zu verdanken, sondern auch das Kino, wie wir es heute kennen. Die Gebrüder Lumière revolutionierten 1895 die Filmvorführung

Saarbrücken. Was wäre Frankreich ohne das französische Kino, ohne Brigitte Bardot, Gérard Depardieu oder Jean Reno? Aber wir haben Frankreich nicht nur so manche Leinwandlegende zu verdanken, sondern auch das Kino, wie wir es heute kennen. Die Gebrüder Lumière revolutionierten 1895 die Filmvorführung. Dazu benutzten sie ihr sogenanntes "Kinétoscope de projection" und ließen, im Gegensatz zum Erfinder des Geräts, dem Amerikaner Thomas Alva Edison, den Film vertikal und nicht horizontal laufen. Der französische Film hat seinen festen Platz in Saarbrücken. Das Filmhaus in der Mainzer Straße zeigt regelmäßig französische Produktionen. Der Leiter des Filmhauses, Albrecht Stuby, erklärt, warum: "Das Filmhaus ist ein kommunales Kino mit der Aufgabe, ein Programm zu bringen, das auch Filme zeigt, die in anderen Kinos keinen Platz finden, wie etwa ,Art House-Filme'." Das Besondere an Saarbrücken sei natürlich die Nähe zu Frankreich. "Wir fragten vor einigen Jahren unsere Zuschauer, woher sie kommen. Etwa 15 Prozent kommen aus Frankreich, besonders Saargemünd. Wir sind daher bemüht, französische Filme zu bekommen", sagt Albrecht Stuby. Aktuell findet der Film "So ist Paris" von Cédric Klapisch (u.a. "L'auberge espagnole") großen Zuspruch. Das Filmhaus veranstaltet spezielle Festivals, zum Beispiel das Cinéfête. Es soll Schüler mit der französischen Sprache vertraut machen. Gezeigt werden französische Kinder- und Jugendfilme im Original mit deutschen Untertiteln. Das Kino 8 1/2 der Nauwieserstraße ist mit seinem Programm die ideale Ergänzung zum Filmhaus. Zum Repertoire zählen Filmreihen, Klassiker, Kinderkino und Kurzfilmprogramme. Eine enge Kooperation besteht mit dem Fachbereich Romanistik der Universität des Saarlandes. Nach Auskunft von Gerd Meyer, im Kino verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, wurden im letzten Jahr zwölf französische Filme in den verschiedenen Genres und Reihen des Kinos gezeigt. Dem Film auf eine ganz andere Weise verschrieben hat sich das Saarländische Filmbüro. Der Verein setzt sich seit 1987 für die kulturelle Filmförderung in der Großregion SaarLorLux ein. Als grenzüberschreitende Kontaktstelle unterstützt er nicht nur Filmschaffende in der Region, sondern organisiert unter anderem Filmfestivals, Workshops und Filmprojekte für Kinder. Für Sigrid Jost, der Leiterin der Geschäftsstelle, steht dabei besonders der "grenzüberschreitende Austausch im Vordergrund". Ein bekanntes Projekt des Vereins ist die Ausrichtung des Festivals Kino im Fluss (Cinéfleuve). Die historische Péniche, ein umgebautes Lastenschiff und Symbol der gemeinsamen industriellen Vergangenheit, geht in Städten an Saar, Mosel und Maas vor Anker. An Bord des Schiffes sowie in Kinos vor Ort wird dann in über hundert Filmen junge Filmkunst gezeigt.

Auf einen BlickWenn Sie Tipps haben, wo Saarbrücken besonders französisch ist , schicken Sie diese an: Saarbrücker Zeitung , Gutenbergstraße 11-23, 66117 Saarbrücken. E-Mail: redstv@sz-sb.de, Fax: (0681) 5 02-22 89. Die ersten Anregungen unserer Leser kamen bereits bei uns an. Die besten Vorschläge werden wir in einer der nächsten Ausgaben veröffentlichen. Und stimmen Sie online ab auf www.saarbruecker-zeitung/frankreich.de.Die größte Zustimmung fand dort bisher die Aussage: "Saarbrücken liegt zwar direkt an der Grenze. Echter französischer Einfluss ist aber nicht spürbar." Internet: Auf www.saarbruecker-zeitung.de finden Sie auch ein Video zum Thema. red

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