Offener Brief des BUND-Chefs Hassel an Kramp-Karrenbauer: Erhalt des Botanischen Gartens gefordert

Saarbrücken · Christoph Hassel, Landeschef des Bundes für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), hat gestern in einem offenen Brief Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) aufgefordert, den einzigen Botanischen Garten im Saarland zu erhalten.

 Der Botanische Garten an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken am Donnerstag (16.03.2016).Location:Saarbrücken

Der Botanische Garten an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken am Donnerstag (16.03.2016).Location:Saarbrücken

Foto: Becker&Bredel

Die etwa 3000 Besucher beim Abschiedsfest am vergangenen Sonntag und mehr als 7000 Unterzeichner einer Online-Petition machten deutlich, dass die Saarländer den Garten wollten, schrieb Hassel.

"Wie soll anderen Bundesländern weiterhin der Wille zur Selbständigkeit des Saarlandes vermittelt werden, wenn es nicht einmal in der Lage ist, einen Botanischen Garten aufrechtzuerhalten? Das Saarland steht in der Verantwortung für dessen Erhalt", sagte Hassel. Etwa 20 000 Besucher jährlich würden eine deutliche Sprache sprechen. "Hier werden Wissen und Werte vermittelt, wie sie im Klassenraum nicht zu vermitteln sind", so der BUND-Chef. Welcher Lehrer könne ohne einen gut sortierten Botanischen Garten seinen Schülern die Baumwolle als Pflanze zeigen, aus denen die Jeans hergestellt würden, fragte Hassel die Ministerpräsidentin. "Das Saarland macht sich klein", rügte Hassel den Schließungbeschluss der Saar-Uni, die sich auf fehlende Landesmittel berief.

Der Leiter des Botanischen Gartens Wolfgang Stein kritisierte die "fehlerhafte Pressemitteilung" der Staatskanzlei, die von nur 2000 Besuchern jährlich gesprochen hatte (die SZ berichtete). Zudem sei das Argument der Staatskanzlei falsch, die Uni brauche den Garten nicht mehr.

Botanische Gärten, die traditionell an Unis angedockt seien, hätten sich längst zu sehr beliebten öffentlich zugänglichen

Bildungsstätten entwickelt, betonte Stein.

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