Neuer Lotse zeigt den Weg ins Ehrenamt

Saarbrücken · Viele wollen im Ehrenamt etwas bewegen. Aber wo? Und für wen? Gut zehn Jahre lang sorgte Marianne Hurth in der Ehrenamtsbörse des Regionalverbandes dafür, dass Verbände und Vereine Ehrenamtliche fanden. Ihr Nachfolger will darauf aufbauen. Er möchte noch mehr Firmen in der Region als Förderer des Ehrenamtes gewinnen.

Die Saarbrücker Ehrenamtsbörse ist eine von sieben saarländischen Anlaufstellen für ehrenamtlich Tätige und solche, die es werden wollen. Denn viele können sich ehrenamtliches Engagement zwar vorstellen, müssen den für sie passenden Bereich aber erst finden. Dazu spricht die Ehrenamtsbörse mit den Interessenten und macht ihnen aus einer Liste von Vereinen Vorschläge, die zu ihren Interessen passen.

Derzeit umfasst diese Liste rund 90 Organisationen, die Ehrenamtliche suchen. Diese zu beraten ist eine weitere Aufgabe der Ehrenamtsbörse, deren Träger mittlerweile der Regionalverband ist. "Es kommt häufig vor, dass uns Verbände fragen, wie sie ihre Arbeit oder ihre Abläufe verbessern können", sagt Marianne Hurth. Die Ehrenamtsbörse liefert das Wissen, um die Arbeit der Organisationen zu verbessern. Als Leiterin der Ehrenamtsbörse war Hurth rund zehn Jahre für all diese Aufgaben zuständig. Seit dem 1. Dezember ist sie im Ruhestand. "Da ging ich erst einmal in den Urlaub", erzählt Hurth. Währenddessen machte sich ihr Nachfolger Dirk Sold mit seiner neuen Aufgabe vertraut. Schwer gefallen sei ihm das nicht, sagt er, denn er habe zuvor mehrere Monate mit Hurth zusammengearbeitet. Der 46-Jährige leitet auch das Saarbrücker Servicebüro von "Unternehmen: Partner der Jugend" (UPJ). Das ist ein Netz engagierter Firmen und gemeinnütziger Organisationen. Sold findet, diese Verbindung sei gut für die Arbeit bei der Ehrenamtsbörse: "Ich kann Unternehmen dadurch besser mit dem Ehrenamt in Kontakt bringen", sagt er. Unterstreichen will Sold, dass von Kooperationen zwischen Wirtschaft und Ehrenamt beide Seiten profitieren können. Neue Schwerpunkte setze er nicht: "Die braucht es nicht, weil Frau Hurth sehr gute Arbeit geleistet hat." Als sie die Ehrenamtsbörse 2005 übernahm, gab es kaum inhaltliche Vorgaben. Durch ihr jahrelanges gesellschaftliches Engagement weiß sie, was Ehrenamtlichen auf den Nägeln brennt. Für neue Ideen war Hurth offen. Sie half so manchem Verein bei der Gründung. Über Jahre baute sie ein großes Netzwerk auf. "Heute ist die Ehrenamtsbörse Brückenbauer zwischen Firmen, sozialen Organisationen und der Verwaltung", sagt Sold.

Marianne Hurth blickt wehmütig zurück: "Ein Abschnitt endet", sagt sie. "Besonders aus dem Umgang mit Menschen nehme ich viel mit." Letztlich hat der Ruhestand sein Gutes: Hurth kann spontan bei der Betreuung ihrer zweijährigen Enkelin einspringen. Und dem Ehrenamt bleibt die Präsidentin des saarländischen Chorverbands erhalten. Um alles Weitere kümmert sich ja nun Dirk Sold.

Kontakt: Dirk Sold, Tel. (06 81) 5 06 53 47.

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