Wer hat eine Idee, aber keine Mitstreiter?

Saarbrücken · Am 6. November wird aus dem VHS-Zentrum am Schlossplatz für drei Stunden die erste Saarbrücker Ehrenamtsbörse. Wer dort für seine Organisation, für seinen Verein oder für eine neue Idee um Ehrenamtler werben möchte, sollte sich jetzt beim Regionalverband melden.

Etwa 200 Menschen melden sich Jahr für Jahr bei Marianne Hurth, weil sie in ihrer Freizeit etwas Sinnvolles tun wollen. Marianne Hurth leitet die Ehrenamtsbörse des Regionalverbands, und wenn die Interessenten ihr Büro verlassen, haben sie in der Regel einen Zettel mit drei Vorschlägen in der Hand. Das Interesse daran, ehrenamtlich zu arbeiten, sei sicher noch viel größer, vermutet Hurth. Also denkt sie nun etwas größer - raus aus dem Büro, rein in den großen Saal der Volkshochschule.

"Es gibt immer mehr Menschen, die etwas Individuelles suchen", sagt Hurth. Die will sie mit Organisationen zusammenbringen, die ohne ehrenamtliche Arbeit nicht existieren können. Das Spektrum dieser Organisationen ist groß. Da gebe es kleine Vereine, da gebe es aber auch große Wohlfahrtsorganisationen, die die Arbeit ihrer hauptamtlichen durch Ehrenamtler ergänzen. Und dann gebe es da noch Leute, die Träume haben, sie alleine aber nicht Wirklichkeit werden lassen können, weil es dazu Menschen braucht, die ohne Bezahlung mitmachen.

Wenn all diese Organisationen und Ideengeber zusammenkommen, um von 17 bis 20 Uhr am Ehrenamt Interessierte zu umwerben, "wird Konkurrenz entstehen", sagt Hurth. Und diese Konkurrenz sei gewollt. "Ich wünsche mir diese Konkurrenz , damit sich die Organisationen Gedanken darüber machen müssen, warum jemand gerade bei ihnen ein Ehrenamt ausüben soll", sagt Hurth.

Dass sich Organisationen, die aufs Ehrenamt angewiesen sind, Gedanken machen, sei in vielen Fällen dringend notwenig. Denn längst nicht alle dieser Organisationen "hofieren die Ehrenamtler", weiß Hurth. Insbesondere in Organisationen mit vielen Hauptamtlichen, komme es für Ehrenamtler oft zu Frust. Da könne Konkurrenz um die beschränkte Zeit der Ehrenamtler durchaus hilfreich sein.

Dass die erste Börse mit "Networken für den guten Zweck" überschrieben ist, liege daran, dass man besonders junge Leute ansprechen wolle. Hurth setzt auf "Studenten von außerhalb, die zuhause ehrenamtlich was gemacht haben und das nicht missen möchten".

Ehrenamtsbörse, Tel. (06 81) 5 06 53 47, E-Mail marianne .hurth@rvsbr.de

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