"Möglichst vielen Menschen begegnen"

Glückwunsch zum Lions-Preis, Judith van Recum und Fabian Mansmann. Zur Begründung heißt es, Sie beide seien sehr engagiert, ambitioniert und zielstrebig. Einverstanden? Mansmann: Ich mag Herausforderung. Ambition ist auf jeden Fall erforderlich, wenn man später in der kreativen Branche bestehen will. Und es fällt leicht, wenn die Arbeit Spaß macht

 Den mit je 2000 Euro dotierten Förderpreis des Lions Clubs Heusweiler erhielten die Saarbrücker Musikerin Judith van Recum und der Hasborner Kunststudent Fabian Mansmann. Die Findungskommission unter der Leitung von SR-Moderator Roland Kunz habe es nicht leicht gehabt, aus den vielen Kunstrichtungen, Instrumenten und Sujets die beiden Preisträger auszuwählen, sagten die Präsidenten des Lions Clubs Heusweiler, Margit Heimes und Gerd Bohr, im Rathausfestsaal Heusweiler. Judith van Recum zeigte ihr Können am Flügel und Fabian Mansmann präsentierte seine anspruchsvolle Videoinstallation. Der Förderpreis wird alle zwei Jahre ausgelobt und wurde zum fünften Mal vergeben. Insgesamt habe der Lions Club Heusweiler bisher fast 20 000 Euro für Nachwuchskünstler ausgegeben, sagte Bohr. Auf unserem Foto (von links): Roland Kunz, Fabian Mansmann, Gerd Bohr, Judith van Recum und Margit Heimes. eng/Foto: Andreas Engel

Den mit je 2000 Euro dotierten Förderpreis des Lions Clubs Heusweiler erhielten die Saarbrücker Musikerin Judith van Recum und der Hasborner Kunststudent Fabian Mansmann. Die Findungskommission unter der Leitung von SR-Moderator Roland Kunz habe es nicht leicht gehabt, aus den vielen Kunstrichtungen, Instrumenten und Sujets die beiden Preisträger auszuwählen, sagten die Präsidenten des Lions Clubs Heusweiler, Margit Heimes und Gerd Bohr, im Rathausfestsaal Heusweiler. Judith van Recum zeigte ihr Können am Flügel und Fabian Mansmann präsentierte seine anspruchsvolle Videoinstallation. Der Förderpreis wird alle zwei Jahre ausgelobt und wurde zum fünften Mal vergeben. Insgesamt habe der Lions Club Heusweiler bisher fast 20 000 Euro für Nachwuchskünstler ausgegeben, sagte Bohr. Auf unserem Foto (von links): Roland Kunz, Fabian Mansmann, Gerd Bohr, Judith van Recum und Margit Heimes. eng/Foto: Andreas Engel

Glückwunsch zum Lions-Preis, Judith van Recum und Fabian Mansmann. Zur Begründung heißt es, Sie beide seien sehr engagiert, ambitioniert und zielstrebig. Einverstanden?Mansmann: Ich mag Herausforderung. Ambition ist auf jeden Fall erforderlich, wenn man später in der kreativen Branche bestehen will. Und es fällt leicht, wenn die Arbeit Spaß macht. "Zielstrebig" bedeutet aber nicht, dass ich heute schon weiß, was ich morgen tun will. Ich muss die richtigen Grundsätze finden, nach denen ich entscheide. Der Weg ergibt sich dann von selbst.

Van Recum: Bei mir ist es genauso. Mein Wunsch wäre es, möglichst vielen Menschen zu begegnen und mit ihnen Musik zu machen. Konkretes kann ich aber noch nicht sagen.

Was sind Ihre Anliegen?

Van Recum: Man muss offen sein für Neues, viel erleben. Das bringt Spaß ins Musikmachen. Und das wiederum ist auch für die Zuhörer nachher entscheidend. Es ist das Schönste zu wissen, dass die Zuhörer etwas empfinden.

Mansmann: Ich sehe mich als Forscher, der nach Zusammenhängen sucht und Neues entdeckt. Es ist wichtig, zu lernen und sich auszuleben, Erfahrungen zu teilen, das Zwischenmenschliche zu ergründen, das, was in den Köpfen passiert und für einen guten, höheren Sinn zu arbeiten. Meine Arbeit ist eine Entdeckungsreise.

Sie hatten für ein Projekt mehrere Tage auf der OP-Station eines Krankenhauses verbracht. Was ist die Erkenntnis?

Mansmann: Dass in der Öffentlichkeit viele Klischees über so einen Ort existieren. Er ist ein viel sensiblerer Bereich als man denkt. Was sich dort zwischen Mensch, Emotion und Medizintechnik abspielt, ist komplex.

Gibt es bei Ihren Arbeiten eine Botschaft?

Mansmann: Es gibt bei jeder eine gewisse Botschaft. Soziale Kommunikation fördern wäre eines meiner höheren Ziele, auch wenn ich mich in meiner letzten Arbeit "Dub-Dance" einfach mal austoben wollte. Wer meine Arbeit auf sich wirken lässt, dem können sich vielfältige Zusammenhänge offenbaren.

Was aber nichts mit Chaos zu tun hat?

Mansmann: Aus dem Chaos entspringt die Kreativität, doch Ordnung ist auch nötig.

Diese Regelmäßigkeit ist auch in der Musik wichtig?

Van Recum: Ja. Ich spiele jeden Tag. Pausen gibt es so gut wie keine. Ich bin sehr kritisch mit mir und brauche jemanden, der mir Hilfe und Ideen anbietet.

Hören Sie auch viel Musik?

Van Recum: Ja, das ist wie eine Reise, wie Kopfkino. Und es fließt ins eigene Spielen ein.

Lieblingskomponisten?

Van Recum: Chopin spiele ich schon gern, aber nicht jeden Tag. Bach auch, aber das ist immer stimmungsabhängig.

Herr Mansmann, haben Sie ein Vorbild?

Mansmann: Ich habe nicht eines, sondern verschiedene. Denn in ganz unterschiedlichen Bereichen gibt es Menschen, die ich bewundere. Sie geben mir Impulse und Motivation.

Was bedeutet der Lions-Preis für Sie?

Van Recum: Es ist eine sehr schöne Anerkennung, die uns auch die Gelegenheit gibt, uns in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Es tun sich Wege auf.

Mansmann: Die Unterstützung des Lions Club gibt uns zudem mehr Freiräume, uns zu verwirklichen.

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