Saarbrücken. Anlässlich des Festivals "Hommage à Mauricio Kagel" wird am Samstag, 1. Oktober, ein Korso aus Elektroautos von Merzig aus das Saarland durchqueren. Die beschallten Fahrzeuge selbst sind Klangobjekte, ferner werden Performances bei Stopps in Dillingen, Saarlouis, Völklingen und Saarbrücken "Vorschläge eines neuen Stadtklangs" unterbreiten. Im Mittelpunkt der Aktion steht der Komponist, Klangkünstler und Kagel-Schüler Johannes S. Sistermanns, der beauftragt wurde, "Stücke für die Beschallung von Elektrofahrzeugen" zu schreiben. Zum Hintergrund erklärt Projektleiterin Sigrid Konrad vom Netzwerk Musik Saar (NMS): "Ein spannender Aspekt ist, dass Elektrofahrzeuge nur Rollgeräusche verursachen und man sie aus Gründen der Verkehrssicherheit mit Lautsprechern akustisch bemerkbar machen muss." Nun verbiete die StVO jedoch den Einsatz von Lautsprechern - eine Entscheidung, wie diese Autos beschallt werden sollen, stehe also noch aus. Da es "keinen zwingenden Grund gibt, warum sie klingen müssen wie Maschinen", eröffneten sich völlig neue akustische Gestaltungsmöglichkeiten, die man hier ausloten möchte. Freilich habe sich herausgestellt, "dass die Werbung weiter fortgeschritten ist als die tatsächliche Verfügbarkeit", so Konrad.Trotz des Interesses der Industrie sei die Suche nach einem deutschen E-Auto erfolglos geblieben. Sistermanns und die Performancegruppe der Xenos-Kompetenz-Werkstatt des Diakonischen Werks Saar sind mit Elektromobilen folgender Marken unterwegs: Tazzani, Fiat (Italien), Peugeot, Citroën (Frankreich) und einem Tesla made in USA, einem 200 Stundenkilometer flotten Sportwagen, wie ihn auch Promis wie George Clooney und Arnold Schwarzenegger führen. Mit dabei sind auch zwei Elektrofahrräder. uhr