Mit „Monstern“ gegen Kaugummis

Saarbrücken · Es schmeckt. Es klebt. Es sieht nicht schön aus. Wer Pech hat, tritt hinein und ärgert sich über verklebte Schuhe. Bei einem Spaziergang durch die Saarbrücker Innenstadt kann man fast überall Kaugummiflecken auf dem Boden finden. "Kaugummi macht Spaß und schmeckt", sagt ZKE-Pressesprecherin Judith Pirrot. Doch die Verunreinigung durch den klebrigen Kaugenuss nehme stetig zu.

 Es klebt und klebt: Der ZKE informierte gestern am Rabbiner-Rülf-Platz in Saarbrücken über die Verschmutzung durch Kaugummis. Foto: Becker&Bredel

Es klebt und klebt: Der ZKE informierte gestern am Rabbiner-Rülf-Platz in Saarbrücken über die Verschmutzung durch Kaugummis. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Vergangenes Jahr wurde die Bahnhofstraße mit einer Hochdruckreinigungsmaschine von den Flecken befreit. Laut Pirrot beliefen sich die Kosten dafür auf 90 000 Euro. "Am Ende hätten wir gerade noch mal von vorne anfangen können", erinnert sich die Pressesprecherin. Die Bahnhofstraße sei innerhalb kürzester Zeit wieder mit Kaugummis übersät gewesen. Deshalb veranstaltet der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE) einmal im Jahr eine Aktion, um die Saarbrücker über die Verschmutzung zu informieren.

Gestern war es wieder so weit. Frau Pirrot und ihr Team stellten auf dem Rabbiner-Rülf-Platz neben dem Infomobil spezielle Mülleimer auf und verteilten Kaugummis an vorbeilaufende Passanten. Es sei keine Aktion gegen Kaugummis, sondern für richtige Entsorgung. Die Kaugummis wurden mit sogenannten "Kaugummi-Monstern" ausgehändigt. Diese bestehen aus dünnem Papier, in denen man die durchgekaute Masse nach dem Genuss einwickeln und wegwerfen kann. "Die Idee dafür entstand im ZKE-Kollegium" sagt Judith Pirrot. "Wir wollten mit etwas Spaßigem auf die Problematik aufmerksam machen." Außerdem informierten die "Monster" darüber, dass Kaugummis auf den Boden zu spucken, eine Ordnungswidrigkeit ist und mit einem Bußgeld von 15 Euro geahndet werden kann. Für Hans Müller ist die Aktion ein kleiner Anstoß, um die Saarbrücker und Saarbrückerinnen auf das Problem aufmerksam zu machen. Er sieht aber die Auswirkungen der Veranstaltung als eher gering an. "Doch vielleicht nützt es ja was, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt", sagte der 56-jährige.

"Ich finde man sollte die Leute darauf ansprechen, wenn sie Kaugummis oder Zigaretten einfach so auf den Boden werfen", schlug Jutta Schweitzer vor. Bei vielen Leuten sei reine Gedankenlosigkeit der Grund für die Verunreinigung der Stadt.

Neben der gestrigen Veranstaltung werde es noch weitere Aktionen im Rahmen der Kampagne"Sauber ist schöner" geben, um die Landeshauptstadt aufzuwerten. Laut Judith Pirrot steht dabei im Vordergrund, die Aktionen positiv und mit Spaß zu besetzen. Als Nächstes veranstalte der ZKE im Juli dieses Jahres eine Aktion gegen die Verschmutzung durch Zigaretten.

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