Universität des Saarlandes Jungregisseure feiern Premiere

Riegelsberg · Das Theaterstück „Irgendein Krimi“ ist ab heute im Theatersaal der Universität des Saarlandes zu sehen.

 Symbolfoto.

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Foto: Becker & Bredel

"Irgendein Krimi", so lautet der Titel eines Theaterstücks, das Frank Wagner aus Riegelsberg und Sebastian Bungert aus Quierschied geschrieben haben. Heute feiert das skurrile Stück Premiere an der Universität des Saarlandes.

Die beiden Autoren stellen in ihrem ersten gemeinsamen Werk den Zuschauer vor große Aufgaben. "Der Zuschauer soll herausfinden, um was für einen Krimi es sich handelt", erzählt der 21-jährige Riegelsberger, der seit der dritten Klasse Theater spielt. Damals hatte er die Hauptrolle in dem Kindermusical "Ritter Rost macht Urlaub" ergattert, das die Kirchenmusikerin Kathrin Sägner mit den Grundschülern der Lindenschule einstudierte. Fortan war Wagner mit dem Theatervirus infiziert.

In der Marienschule lernte er im Fach "Darstellendes Spiel" Sebastian Bungert kennen. Die beiden Klassenkameraden erklommen zuerst schulisch die "Bretter, die die Welt bedeuten". Im Jahr 2014 schnitten sie als Jahrgangsbeste in dem Fach ab. Als Wagner dann Musik und Germanistik zu studieren anfing und Bungert Anglistik und Literaturwissenschaften, stießen sie zum Theaterverein "Thunis" an der Uni Saarbrücken. In dem studentischen Amateurverein stehen sie seitdem regelmäßig in kleineren und größeren Rollen auf der Bühne.

Im Herbst 2015 kam Wagner die Idee zu einer Kriminalkomödie: "Die ersten drei Kapitel flossen leicht aus der Feder. Dann hakte es. Es ging einfach nicht weiter." Er rief seinen Freund an. "Kannst du mal drüberlesen?" Sein Freund ließ sich nicht lange bitten. Die kreative Phase begann. Die beiden motivierten und inspirierten sich gegenseitig. Nach einem Jahr stand die Geschichte. Die Suche nach den richtigen Schauspielern startete. Fündig wurde das kreative Duo im Theaterverein der Uni.

Rund ein halbes Jahr hat das zehnköpfige Ensemble geprobt, am 8., 9., 11. und 13. Juni finden die ersten Aufführungen im Theatersaal der Uni statt. Die Zuschauer können sich auf eine abstruse Geschichte freuen, in der Realität, Surrealität und Märchenwelt ineinander verwoben sind.

Ein Detektiv hat es nämlich mit einem besonders bizarren Auftrag zu tun: Sein Mandant ist ein Prinz, er nicht aufhören kann zu singen. Der Detektiv soll nun herausfinden, warum das so ist.

"Unser Stück bietet gleich dreierlei: oberflächliche Unterhaltung, da es ein komödiantischer Krimi ist", erklärt Wagner. "Auf der stark ausgeprägten Meta-Ebene wimmelt es nur so von Anspielungen, Anekdoten und Requisiten, die alle eine tiefere Bedeutung haben. Hier werden die Zuschauer immer wieder neue Details entdecken, die sie aus hergebrachten Krimis kennen. Unsere Charaktere sind spitz herausgearbeitet, je intensiver man schaut, desto mehr erkennt man, wir haben viele bekannte Klischees anspruchsvoll, witzig und klassisch verarbeitet", sagt Bungert

"Für uns ist die Kernaussage des Krimis wichtig, nämlich unsere tiefgründige Kritik an der heutigen Unterhaltung: Wir finden, dass im Fernsehen viel anspruchsloses Zeug läuft. Im Theater hingegen sind viele Stücke ‚über-anspruchsvoll', sodass selbst wir als Geisteswissenschaftler nicht immer verstehen, was der Theaterregisseur eigentlich ausdrücken will. Deshalb haben wir ein klassisches Stück geschrieben, in dem das, was man sieht, auch das ist, was man sieht."

Wem das nun alles spanisch vorkommt, der sei beruhigt: Die Krimikömodie biete einfach nur einen "schönen Abend mit guter Unterhaltung, Spaß und etwas zum Nachdenken", fasst Sebastian Bungert die literarischen Ansprüche des Stücks "Irgendein Krimi" zusammen.

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"Irgendein Krimi" läuft am 8., 9., 11. und 13. Juni im Theatersaal an der Mensa der Universität des Saarlandes. Einlass: 19.30, Beginn: 20 Uhr. Karten im Vorverkauf für sechs Euro, ermäßigt für Studenten für vier Euro, an der Abendkasse für acht beziehungsweise sechs Euro. Tickets unter Tickets@thunis-uni.de. Produziert wird das Stück von "Gangsteroo", der Produktionsfirma von Frank Wagner und Sebastian Bungert, die das Stück geschrieben haben und selbst in kleineren Rollen zu sehen sein werden.

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