Klinik-Clowns verjagen die Angst

Saarbrücken · Die Klinik-Clowns wollen die kreative Seite der kleinen Patienten anregen und damit ihr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen steigern. Das hilft beim Gesundwerden. Schon 700-mal waren die Clowns im Einsatz. Und nach wie vor müssen sie sich über Spenden finanzieren. Jetzt wollen sie den Spendern danken.

 So sieht es aus, wenn der Spaß in der Kinderklinik auf dem Winterberg ein Gastspiel gibt. Hier verabreichen gerade Lolek (Henning Leidinger), Fluxi (Heike Laub) und Tilotamma (Marie-Gabriele Massa) Heiterkeit als Medizin. SZ-Archivfoto: Becker&Bredel

So sieht es aus, wenn der Spaß in der Kinderklinik auf dem Winterberg ein Gastspiel gibt. Hier verabreichen gerade Lolek (Henning Leidinger), Fluxi (Heike Laub) und Tilotamma (Marie-Gabriele Massa) Heiterkeit als Medizin. SZ-Archivfoto: Becker&Bredel

Mit einer Clowns-Torte und einer clownesken "Dankesrede mit Kunststückchen" werden sich die Klinik-Clowns Lolek (Henning Leidinger), Tilotamma (Marie-Gabriele Massa), Ännipenni (Kathi Becker) und Fluxi (Heike Laub) heute, Dienstag, 3. November, um 14 Uhr in der Kinderklinik auf dem Winterberg bei allen bedanken, die mit Spenden ermöglicht haben, dass die Clowns ihre spezielle Medizin vorbeibringen konnten - und das nun schon rund 700-mal. Immer noch müssen sich die Clowns ausschließlich aus Spenden finanzieren - und das, obwohl es sich mittlerweile herumgesprochen haben müsste, dass Lachen nicht nur gesund ist, sondern auch gesund macht.

Genau deshalb bekommen die Patienten in der Kinderklinik auf dem Winterberg jeden Dienstag Besuch von Tilotamma und Lolek, zwei lustigen Gesellen, die mit viel Einfühlungsvermögen und guten und ausgefallenen Ideen an ihr Bett kommen und da allerlei Schabernack treiben. Wenn die Clowns da sind, wird alles, was sich ihnen bietet, ins Spiel mit einbezogen: Eltern, Besuch, Ärzte und Krankenschwestern, aber auch Dinge, die zufällig im Zimmer sind.

So wird der Infusionsständer zur Tankstelle mit Superbenzin, oder der kleine Kuschelhase jagt einem der Clowns höllische Angst ein. Auf diese Weise können die Kinder über Angst lachen und so ihre etwaige eigene Angst im Krankenhaus leichter verarbeiten.

Je nach Situation und Alter des Patienten wird gesungen, gezaubert, jongliert oder einfach nur verbal gealbert.

Hinter den roten Nasen und dem "kulturpädagogischen Angebot" stehen die beiden Clowns Marie-Gabriele Massa und Henning Leidinger.

Den Grundstein dafür legte die Kinderhilfe e.V. Saar, als sie vor zehn Jahren das Angebot der Klinik-Clowns mit Spenden an Kinderkliniken im Saarland etablierte. Anfangs gab's dazu auch kritische Stimmen, aber heute sind die Clowns überall anerkannt und die Kinder lieben sie.

Die Clowns versuchen, den Blick des kleinen Patienten auf die gesunden Anteile und die schönen Seiten des Lebens zu richten - und sei's auch nur für eine kleine Weile. "Wir versuchen die schöpferischen Anteile des kleinen Patienten anzuregen und damit die gesunden und kreativen Persönlichkeitsanteile zu stärken. Das aktiviert den Genesungsprozess, führt zur Steigerung des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens beim Patienten ", so Henning Leidinger.

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