Lachen ist gesund und hilft beim Heilen

Merzig. Kaum wieder zu erkennen sind Henning Leidinger und Marie-Gabriele Massa während ihrer Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJPP) des Klinikums Merzig. Schließlich sind sie die Klinik-Clowns, die sonst bunt gekleidet und prächtig geschminkt mit Koffern und diversen Musikinstrumenten seit nunmehr zehn Jahren als Lolek und Tilotamma die kleinen Patienten auf Station besuchen

 Die Klinik-Clowns Lolek und Tilotamma bringen die Geburtstagstorte. Fotos: SZ/Klinik

Die Klinik-Clowns Lolek und Tilotamma bringen die Geburtstagstorte. Fotos: SZ/Klinik

Merzig. Kaum wieder zu erkennen sind Henning Leidinger und Marie-Gabriele Massa während ihrer Arbeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJPP) des Klinikums Merzig. Schließlich sind sie die Klinik-Clowns, die sonst bunt gekleidet und prächtig geschminkt mit Koffern und diversen Musikinstrumenten seit nunmehr zehn Jahren als Lolek und Tilotamma die kleinen Patienten auf Station besuchen.Die Arbeit der Musik- und Tanztherapeutin und des Diplom-Pädagogen ist vielfältig und bedarf großer Flexibilität und Empathie. Einmal in der Woche arbeiten sie in der Tagesklinik Haus Linicus, einer Einrichtung der KJPP - und dies eben in Zivil. Jeweils zwei Kinder oder Jugendliche können in 40-minütigen Einheiten ihre Ressourcen erforschen und trainieren.

Ressourcen erforschen

Los geht es heute bei Lolek alias Henning Leidinger mit leichten Übungen. Ein Ball ist zu jonglieren, erst mit einer Hand, dann in zwei Händen. Zwischendurch Schnipsen und Klatschen fordern zusätzliche Konzentrationsleistungen der beiden Mädchen, die heute mit Lolek arbeiten.

Dann kommt noch ein zweiter Ball hinzu - gar nicht so einfach! Aber dass es den beiden Spaß macht, ist nicht zu übersehen. Bis zur nächsten Woche wird dann weiter geübt. Alles mündet in Aufführungen für die anderen Kinder und Jugendlichen und die Mitarbeiter der KJPP. Manchmal fahren sie auch in das Seniorenzentrum von Fellenberg-Stift und zeigen dort, was sie alles gelernt haben.

Schwarzlicht-Theater

Während Lolek den Jugendlichen das Jonglieren beibringt, hat sich der Gruppenraum eine Etage höher in ein Schwarzlicht-Theater verwandelt. Weiße Hände und orangene Tücher tanzen in der Dunkelheit, begleitet von sphärischer Musik im Hintergrund. Zwei kleine Ritter tragen einen Kampf mit fiktiven Laserschwertern aus, angeleitet von Tilotamma alias Marie Massa.

Leuchtende Kinderaugen

Auch wenn die beiden Klinik-Clowns in ihrer Arbeit in den verschiedenen Einrichtungen unterschiedliche, individuell angepasste Schwerpunkte setzen, das Ergebnis ist immer das Gleiche: leuchtende Kinderaugen und Lachen. Und Lachen macht bekanntlich gesund.

Das ist auch der Grund, warum die Kinderhilfe Saar die Arbeit der Klinik Clowns seit zehn Jahren unterstützt. Der Verein, der sich für kranke und sozial schwache Kinder einsetzt, trägt 50 Prozent der Kosten. Margarita von Boch, die Vorsitzende der Kinderhilfe Saar, ließ es sich denn auch nicht nehmen, zur Geburtstagsfeier zu kommen und ein Stück der von den Clowns gespendeten Geburtstagstorte zu essen. "Es ist das längste und unkomplizierteste Projekt der Kinderhilfe Saar und es ist immer nur Freude zurück gekommen.", sagte sie.

Der ehemalige Chefarzt der Pädiatrie des Klinikums Merzig, Dr. Dietmar Krämer, erzählte, wie die Zusammenarbeit zustande kam. "Lolek kam nach seiner Ausbildung - wie die meisten Saarländer - noch mal zurück ins Saarland und rief mich an, ob nicht Bedarf für einen Klinik-Clown sei. Kurz vorher hatte der Förderverein des Klinikums eine Spende über damals noch 2000 Mark erhalten und so passte es gerade zusammen. Das Projekt Klinik-Clowns wurde geboren."

Arbeit mit Spenden möglich

Henning Leidinger betonte, dass die Arbeit nur durch die gute Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Klinikums, aber eben auch durch die Förderung der Kinderhilfe Saar und durch die zusätzlichen Spenden möglich sei. "Vor ein paar Tagen sprach mich ein kleines Mädchen an, das gerade Geburtstag hatte, und wollte zehn Euro für die Clowns spenden, damit es auch kranken Kindern gut geht", so Lolek.

 Sie haben zusammen gefeiert (von links): Dr. Dietmar Krämer; Anette Brausch, Dipl.-Psychologin KJPP, Margarita von Boch, Romans Faas, Dipl.- Psychologe und Leiter der KJPP in Merzig, sowie die beiden Klinik-Clowns.

Sie haben zusammen gefeiert (von links): Dr. Dietmar Krämer; Anette Brausch, Dipl.-Psychologin KJPP, Margarita von Boch, Romans Faas, Dipl.- Psychologe und Leiter der KJPP in Merzig, sowie die beiden Klinik-Clowns.

"Wir freuen uns über jede Spende, die unsere Arbeit unterstützt." Neben Margarita von Boch und Dr. Krämer waren auch die weiteren Mitarbeiter der KJPP und die Kinder zum Tortenessen eingeladen und ließen es sich schmecken. red

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