Junge Musiker beleben Städtepartnerschaft

Saarbrücken · Ein großer Förderer des Kulturaustauschs zwischen Saarbrücken und Tbilisi ist der Deutsch-Georgische Freundeskreis. Seit vielen Jahren reisen Jugendliche in die jeweils andere Stadt und musizieren zusammen. Im Oktober kommen die Georgier erneut nach Saarbrücken.

 Im vergangenen Jahr spielte das deutsch-georgische Orchester in Tbilisi. Foto: Jürgen Speicher

Im vergangenen Jahr spielte das deutsch-georgische Orchester in Tbilisi. Foto: Jürgen Speicher

Foto: Jürgen Speicher

Musik verbindet die Jugend und überwindet Grenzen - das beweisen die beiden Orchester aus Saarbrücken und Tbilisi seit 20 Jahren. In den Ensembles musizieren viele Waldorfschüler , aber auch andere Jugendliche, erklärt Hubert Paech. Er ist Vorsitzender des Vereins Deutsch-Georgischer Freundeskreis (DGF), der den Jugendaustausch organisiert. Nachdem zunächst die humanitäre Hilfe im Mittelpunkt der Vereinsaktivitäten stand, machte sich im Mai 1994 das Saarbrücker Orchester erstmals auf den Weg nach Tbilisi, ein Jahr später kamen die Georgier ins Saarland. Elfmal trafen sich so die jungen Musiker abwechselnd in den beiden Städten. Dabei sind viele Freundschaften entstanden. Die Schüler lebten in Gastfamilien und lernten die jeweils andere Kultur kennen. Die Saarländer erlebten so die Entwicklung Georgiens vom Bürgerkrieg in den 90er-Jahren bis heute hautnah mit. So musste der DGF zum Beispiel 2008 die Reise wegen des Krieges, als russische Truppen in Georgien einmarschierten, verschieben. Ein Jahr später spielten die Musiker dann auch in einem Dorf, in dem Flüchtlinge aus Südossetien leben. Zum 20. Geburtstag des Jugendorchesteraustauschs hat der DGF eine Festschrift mit vielen Erinnerungen an die Begegnungen gestaltet. Nun treffen sich die jungen Musiker zum 12. Mal - diesmal wieder in Saarbrücken . Am 13. Oktober um 18 Uhr gibt es einen Empfang der Stadt Saarbrücken im Rathausfestsaal. Dort werden die Musiker - inklusive Betreuer sind das 90 Personen - auch ein kleines Konzert geben. Das feierliche Geburtstagskonzert spielt das Orchester dann aber quasi "zuhause" - am 16. Oktober, um 19 Uhr, im Festsaal der Waldorfschule Altenkessel. Auf dem Programm stehen dann unter anderem Haydns Sinfonie Nr. 104, bekannte Filmmelodien sowie Lieder und Tänze aus Georgien , Deutschland und dem Rest der Welt. Bis zum 22. Oktober werden die Georgier diesmal im Saarland bleiben.

Vereinsvorsitzender Hubert Paech freut sich sehr auf die Begegnung. Denn es werde immer schwieriger, die Reisen zu finanzieren, weil die Zuschüsse sinken. So ist der Verein auf Spender dringend angewiesen, damit der Jugendaustausch weitergehen kann.

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