Musik verbindet Georgier und Saarländer

Saarbrücken. Musik hat ihre eigene Sprache, die Menschen unterschiedlicher Nationalitäten verstehen. Das bewiesen am Donnerstagabend die Schüler einer deutschen und einer georgischen Waldorfschule. Ihre beiden Schulen organisieren regelmäßig einen Orchesteraustausch. Und nun waren 20 georgische Schüler zwischen 14 und 18 Jahren aus der Partnerstadt Tbilissi zum Gegenbesuch angereist

 Christina Himbert, Tamta Metreveli und Keti Barataschwili (von links) vor dem Konzert. Foto: Maurer

Christina Himbert, Tamta Metreveli und Keti Barataschwili (von links) vor dem Konzert. Foto: Maurer

Saarbrücken. Musik hat ihre eigene Sprache, die Menschen unterschiedlicher Nationalitäten verstehen. Das bewiesen am Donnerstagabend die Schüler einer deutschen und einer georgischen Waldorfschule. Ihre beiden Schulen organisieren regelmäßig einen Orchesteraustausch. Und nun waren 20 georgische Schüler zwischen 14 und 18 Jahren aus der Partnerstadt Tbilissi zum Gegenbesuch angereist.

Es ist mittlerweile das zehnte gemeinsame Treffen seit 1994, fünf in Georgien, fünf in Saarbrücken, alle organisiert vom Deutsch-Georgischen Freundeskreis, gab es. "Musik ist eine Sprache, die braucht keine Übersetzung", sagt Hubert Paech, Dirigent des Jugendorchesters und Vorsitzender des Deutsch-Georgischen Freundeskreises.

"Das gemeinsame Musizieren war unsere erste richtige Begegnung, durch die Musik haben wir uns gleich wieder freundschaftlich verbunden gefühlt, wie vor einem Jahr in Georgien", sagt die 18-Jährige Christina Himbert. In der Waldorfschule in Altenkessel traten die 72 Schüler gemeinsam auf und spielten Stücke von Beethoven, Filmmusik und georgische Folklore.

Vor dem Abschlusskonzert in der Schule hatten die Schüler bereits Konzerte in Marburg, Heidelberg und Walhausen. Trotzdem herrschte Aufregung hinter der Bühne: "Wir haben bereits in Georgien geprobt, aber ich bin aufgeregt, weil das hier das Hauptkonzert ist", sagt die 18-Jährige Tamta Metreveli.

Doch Musik und intensive Probenarbeit waren nicht alles. Die deutschen und georgischen Schüler haben auch ihre Freizeit gemeinsam verbracht: Nancy, der Hochseilgarten, der Gondwanapark, das Calypso und die Saarschleife standen ebenso auf dem Programm wie ein Empfang bei der Stadt und ein Theaterbesuch.

Der Austausch hat Tamta gut gefallen: "Die Stadt ist schön, sauber und ordentlich, außerdem konnte ich hier mein Deutsch verbessern." Nach zehn Tagen Aufenthalt fliegen die Georgier an diesem Samstag wieder zurück. Es sind Freundschaften entstanden, das Interesse an der anderen Kultur ist geweckt.

Johannes Kruse war bereits zweimal beim Austausch dabei und will auf jeden Fall wieder nach Georgien reisen. "Die Menschen sind sehr kulturbewusst, spontan und gastfreundlich", sagt der 21-Jährige. Auch der 18-Jährigen Keti Barataschwili hat der Austausch sehr gut gefallen: "Meine Gastfamilie ist sehr lieb, und ich habe mit vielen Deutschen Freundschaft geschlossen." Und das ist das Ziel des Orchesteraustausches: "Wir wollen die Kulturgrenzen einreißen und Keime für eine friedliche Zukunft legen", sagt Paech. Er erzählt, dass durch den Austausch jahrelange Freundschaften entstanden sind und manche georgischen Schüler später als Au-Pair oder zum Studieren nach Deutschland zurückgekommen sind. Einige deutsche Schüler haben ein freiwilliges soziales Jahr in Georgien absolviert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort