Jetzt können die Tauben wieder raus

Saarlouis. Nach heftigem Einsatz von Tierschützern ist jetzt eine Absperrung wieder geöffnet worden, die Tauben an der Einkehr unter der alten Saarbrücke in Saarlouis hindern sollten. Nach der Renovierung der Brücke hatte die Stadt die gesamte Unterseite der Brücke und die oberen Anschlüsse der neun Pfeiler mit Draht umgeben

 Erst auf, dann zu und dann wieder auf: Der Zaun unter der Saarbrücke, hinter den die Tauben zwar hineinfliegen konnten, aber nicht mehr heraus, wird jetzt offen gehalten. Foto: Hartmann Jenal

Erst auf, dann zu und dann wieder auf: Der Zaun unter der Saarbrücke, hinter den die Tauben zwar hineinfliegen konnten, aber nicht mehr heraus, wird jetzt offen gehalten. Foto: Hartmann Jenal

Saarlouis. Nach heftigem Einsatz von Tierschützern ist jetzt eine Absperrung wieder geöffnet worden, die Tauben an der Einkehr unter der alten Saarbrücke in Saarlouis hindern sollten. Nach der Renovierung der Brücke hatte die Stadt die gesamte Unterseite der Brücke und die oberen Anschlüsse der neun Pfeiler mit Draht umgeben. Dort sollten keine Tauben mehr hineinkommen, die dort unter anderem nisten. Nicht hindern konnte die Stadt aber einzelne Vögel, doch hinter den Zaun zu gelangen. Rein kamen sie, aber nicht mehr raus.In einem Fall befreiten offenbar Passanten die Tauben, indem sie den Drahtverhau aufbogen. In einem anderen Fall saß eine Taube in dem "Käfig", und die Stadt habe ihn dennoch wieder schließen lassen, kritisiert das grüne Stadtratsmitglied Hubert Ulrich. "Das war ein eklatanter Fall von Tierquälerei."

Ulrich machte sich für einen Ortstermin stark, zu dem Baudezernent Manfred Heyer samt Hubwagen erschien. Der Hubarm reichte gerade bis zu der gefangenen Taube, deren Verhau geöffnet wurde. Auch an anderer Stelle wurde geöffnet. Jetzt können die Vögel wieder rein und raus. "Gut so", sagte Ulrich gestern, "ich finde auch, dass man die Tauben von dieser Stelle weglocken sollte. Aber diese Konstruktion war völlig untauglich."

Ein quälerischer Zustand, fanden auch organisierte Tierschützer. "Eine Alternative wurde den Tauben von der Stadt nicht angeboten, um ihre Nistplätze einzurichten" sagte Manuela Schill von der Tierschutzorganisation Witas. "Im Gegenteil, die Stadt sagt, sie habe kein Taubenproblem, aber die Tauben haben ein Problem mit der Stadt. Schon seit über einem Jahr weisen wir die Stadt darauf hin, dass den Tauben eine Unterkunft angeboten werden soll. Dadurch kann die Population überwacht werden, durch Eieraustausch gegen Gipseier, und die Tauben sind aus der Stadt."

Im Stadtrat haben Grüne und auch die Linken einen Antrag auf ein Taubenhaus gestellt, wie es das bereits in Dillingen gibt. Tierschützer hatten zu einer Stadtratssitzung eine Mahnwache organisiert. Doch hat sich offenbar noch kein geeigneter Standort gefunden.

Unter den Tierschützern, die sich für ein Taubenhaus einsetzen, ist besonders Pia Herrmann aktiv. Sie hatte auch Ulrich auf die gefangenen Tauben unter der Brücke hingewiesen. Taubenhäuser sollen die Vermehrung der Tiere kontrolliert verringern. Dazu werden die Taubeneier immer wieder gegen Gipseier ausgetauscht.

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