Er holt Menschen aus der Klemme

Saarbrücken. Katze im Baum, Menschen im Fahrstuhl eingeklemmt, Unfallopfer im Autowrack: Heiko Gburek kommt, wenn Not am Mann ist. Er kennt die Tücken der Aufzugstechnik. Er holt Miezen, die sich in Bäumen verstiegen haben, sanft auf die Erde zurück. Er muss Menschen mit schwersten Verletzungen aus den Trümmern ihres Wagens befreien

 Heiko Gburek mit einer Rettungsschere. Das Werkzeug hilft ihm, Menschen aus Autowracks zu befreien. Foto: Berufsfeuerwehr

Heiko Gburek mit einer Rettungsschere. Das Werkzeug hilft ihm, Menschen aus Autowracks zu befreien. Foto: Berufsfeuerwehr

Saarbrücken. Katze im Baum, Menschen im Fahrstuhl eingeklemmt, Unfallopfer im Autowrack: Heiko Gburek kommt, wenn Not am Mann ist. Er kennt die Tücken der Aufzugstechnik. Er holt Miezen, die sich in Bäumen verstiegen haben, sanft auf die Erde zurück. Er muss Menschen mit schwersten Verletzungen aus den Trümmern ihres Wagens befreien. Gburek kann verriegelte Türen öffnen, Bäume von Straßen entfernen und Sturm- und Wasserschäden beheben. Wie abwechslungsreich die Arbeit ist, zeigt die große Werkzeugpalette, die Gburek beim Befreien von Menschen aus Unfallautos nutzt: Spreizer, Hebekissen, Schneidegeräte, Trennschleifer, Seilwinden, Motorsägen, hydraulische Hebegeräte, um nur einige zu nennen. "Um sie einsetzen zu können, muss ich ständig üben und meine Geräte überprüfen", sagt er über den Stellenwert von Training und Wartung. Er und seine Kollegen müssen bei technischen Hilfeleistungen fit für viele Herausforderungen sein. Löschte die Feuerwehr früher hauptsächlich Brände, ist sie heute die Nummer eins bei technischen Hilfeleistungen. Sie umfassen Aufgaben im Umweltschutz ebenso wie die Einsätze nach Verkehrsunfällen. 2,4 Millionen Unfälle in der Bundesrepublik mit rund 375 000 Verletzten und 4000 Toten sprechen eine deutliche Sprache. Dabei sind die Fahrzeuge oft so verformt, dass die Feuerwehr eingeklemmte Personen nicht ohne technische Hilfsmittel aus dem Wrack befreien kann.Dabei haben Profis wie Gburek die Gefahren immer im Hinterkopf: "Es ist nie auszuschließen, dass bei einer Bergung oder Rettung eine Panne passiert." Was tun, wenn Rettungsgeräte versagen? Was, wenn hydraulische Scheren, Spreizer oder Hebekissen nicht funktionieren? Autos können in Flammen aufgehen, während die Retter noch arbeiten. Eine Decke kann einstürzen." Trotz aller Unwägbarkeiten fasziniert den erfahrenen Feuerwehrmann, "dass man bei Einsätzen nie ganz genau weiß, worum es geht". Wenn die Arbeit vorbei ist und alles wieder einmal geklappt hat, weiß er umso mehr, warum er sich für diesen und keinen anderen Beruf entschieden hat. red/ole

"Es ist nie auszuschließen, dass bei einer Bergung oder Rettung eine Panne passiert."

Heiko Gburek

Stichwort

Hilfeleistung: Jahr für Jahr erbringt die Berufsfeuerwehr Saarbrücken rund 2000 technische Hilfeleistungen. Das entspricht etwa der doppelten Anzahl der Brandeinsätze. Vielen Menschen bleiben dank dieser Feuerwehreinsätze größere Schäden erspart. Immer wieder retten Gburek und Kollegen mit ihrer Erfahrung Leben. ole

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