Wasser marsch am Eberbach

Geislautern. Erstaunlich, wie viel Wasser in der engen Röhre steckte. Gestern hat Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig, angeleitet von Profi Josef Reichert, mit der Baggerschaufel den Damm am "neuen" Eberbach bei Geislautern geöffnet

Geislautern. Erstaunlich, wie viel Wasser in der engen Röhre steckte. Gestern hat Völklingens Oberbürgermeister Klaus Lorig, angeleitet von Profi Josef Reichert, mit der Baggerschaufel den Damm am "neuen" Eberbach bei Geislautern geöffnet. Und das Wasser brauchte nur wenige Minuten, um im neuen, bis zu fünf Meter breiten, verschlungenen Bett mit zahlreichen Schwellen und Stufen die Rossel zu erreichen.Gestern wurde im Eberbachtal der Abschluss einer gleich doppelten Renaturierungsmaßnahme gefeiert: Zum einen wurde der Bach auf einer Strecke von jeweils 80 Metern vor und hinter der Bahnunterführung aus seiner Verrohrung befreit. Hier soll sich nun um das fließende Gewässer herum eine Auenlandschaft entwickeln. Spaziergänger können den Bach auf Trittsteinen überqueren - auf einem Weg, der bei Lust und Laune bis zum Aussichtspunkt am nahen Dietrichsberg führt.

Beim zweiten Teil der Maßnahme geht's um Natur pur: Wer vom Eberbach aus die Fußgängerbrücke über die Rossel überquert, stößt auf die Herrgottswies, ein rund vier Hektar großes Brachgelände. Da wucherte es bisher schon wild und feucht. Dieses Biotop wurde noch ein Stück vertieft mit bis zu zwei Meter tiefen Mulden, die aus dem Oberflächenwasser des Hammergrabens gespeist werden. Ein erster Erfolg ist schon zu sehen: Schilfkolben-Röhricht beginnt, die (reichlich vorhandenen) Brennnesseln zu verdrängen. Im Herbst werden noch rund 500 Gehölze gesetzt, um entlang der Rossel einen Auenwald zu entwickeln. Auch der neue Eberbach-Lauf soll nicht nackt bleiben. Dort werden laut Projektleiter Michael Boes zunächst 200 Ufergräser und -stauden, im Herbst dann 200 Gehölze gesetzt.

Die Neugestaltung im Eberbachtal gehört zu einem Paket in der Größenordnung von rund drei Millionen Euro, das das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Saarbrücken als ökologische Ausgleichsmaßnahme für den Saarausbau geschnürt hat. Die RAG Montan-Immobilien-GmbH setzt es im Auftrag des WSA um. In diesem Rahmen wurden bereits Tausende von Bäumen und Sträuchern entlang der Saar gepflanzt. Eine weitere Renaturierungsmaßnahme steht im kommenden Jahr im Bereich des Parks am Köllerbach an. Rudolf Krumm, Repräsentant der RAG-Tochter im Saarland, äußerte gestern seine Freude darüber, dass erreicht worden sei, dass die Mittel im Stadtgebiet und nicht etwa im Bliesgau oder im Kreis Merzig-Wadern verwandt würden. Elisabeth Richrath, stellvertretende Leiterin des WSA, unterstrich, dass die ökologische Verbesserung im Eberbachtal direkt dem Bürger zu Gute komme.

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