In 13 Minuten am Einsatzort

Beckingen · Kräftig gefeiert wurde am Sonntag das 140-jährige Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr des Löschbezirks Beckingen, mit dem nach längerer Pause auch wieder ein Gemeindefeuerwehrtag verbunden war.

 Jubilarehrung für 35 Jahre aktiven Feuerwehrdienst (von links): Wehrführer Martin Schneider, Kreisbrandmeister Martin Schnur, Staatssekretär Georg Jungmann, die Jubilare Helmut Goß, Stefan Wirth und Stefan Engel sowie die Schirmherrin Susanne Werding und Bürgermeister Erhard Seger. Fotos: Norbert Becker

Jubilarehrung für 35 Jahre aktiven Feuerwehrdienst (von links): Wehrführer Martin Schneider, Kreisbrandmeister Martin Schnur, Staatssekretär Georg Jungmann, die Jubilare Helmut Goß, Stefan Wirth und Stefan Engel sowie die Schirmherrin Susanne Werding und Bürgermeister Erhard Seger. Fotos: Norbert Becker

Der von Löschbezirksführer Frank Dittert und seinen Kameraden bestens organisierte Festtag der Beckinger Feuerwehr begann mit einem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche, wo Pastor Christoph Eckert in seiner Predigt die Tätigkeit der Feuerwehr als Ausdruck christlicher Nächstenliebe bezeichnete. Dann ging es unter den Klängen des Vereinigten Blasorchesters Beckingen in einem Marsch zur Deutschherrenhalle. Dort spielten die Musiker zum Frühschoppen auf. Moderator Michael Hecker begrüß´te die Wehrleute aus den neun Löschbezirken sowie weitere Gäste aus Politik und Feuerwehr.

"In den vergangenen Jahren fanden die Ehrungen am Jahresende in kleinerem Kreis statt, aber heute im Rahmen des von den Löschbezirken wieder gewünschten Gemeindefeuerwehrtages", erklärte Bürgermeister Seger und zeigte sich über den guten Besuch erfreut.

Er ging kurz auf die Chronik der Wehr ein, die mit 50 Aktiven heute mehr Leute als bei der Gründung habe. Lobende Worte galten daher der guten Führungs- und Nachwuchsarbeit. In Bezug auf die Finanzsituationen der Kommunen gelte das Gebot der Stunde: "mit weniger Mitteln mehr machen". Auch eine Feuerwehr mit freiwilligen Kräften koste die Gemeinde Geld, allerdings erheblich weniger als eine hauptberufliche. Seger bedankte sich bei den Wehrleuten für ihr bisheriges und auch zukünftiges ehrenamtliches Engagement. Notwendigen neuen Investitionen wie ein Fahrzeug für Beckingen, Arbeiten am Gerätehaus Reimsbach und Rettungsscheren habe der Gemeinderat Rechnung getragen. Protektorin Susanne Werding betonte in ihrem kurzen Grußwort: "Es ist, wie ich in der Chronik gelesen habe, Wahnsinn, was die Beckinger Feuerwehr in den 140 Jahren alles geleistet hat." Selbstverständlich werde sie auch künftig ihre Objekte für Übungen zur Verfügung stellen, sagte sie.

Staatssekretär Jungmann übermittelte die Grüße der Innenministerin Monika Bachmann und nochmals die der Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, die bereits morgens eine Stippvisite in Beckingen gemacht hatte. Jungmann wies auf die in Arbeit befindliche Feuerwehr-Agenda 2020 hin, wo er als Leiter der Lenkungsgruppe fungiert. Die Arbeit sei viel umfassender, denn man unterhalte sich über alle möglichen Dinge der Feuerwehr. Jungmann erläuterte auch den vom Bürgermeister angesprochenen neuen Begriff der Expressalarmierung. Die Zeit von 13 Minuten von der Alarmierung bis zum Eintreffen vor Ort müssten gehalten werden. Hilfreich dazu sollen die eingeführte Rauchmelderpflicht, eine verbesserte Technik und die integrierte Leitstelle sein. "Mit Stolz und Zufriedenheit können die Beckinger Wehrleute zurückblicken", befand Jungmann, denn auch die modernste Technik nutze nichts ohne Menschen, die sie bedienen können.

Dank für ihr Engagement sprach er den aktiven Wehrleuten, Jugendwehrmitgliedern und Alterskameraden des Löschbezirks Beckingen aus, der mit weiteren acht Löschbezirken eine schlagkräftige Truppe bilde, auf die die Gemeinde stolz sein könne. Die Grüße des Landkreises übermittelte Kreisbeigeordneter Konrad Pitzius: "Die Feuerwehrleute sind immer da, wenn Mitmenschen in Not sind. Ich möchte ihnen daher Anerkennung für ihre ständige Einsatzbereitschaft zum Wohle der Bürger aussprechen." Wehrführer Martin Schneider unterstrich den Wert der geleisteten Arbeit: "In der heutigen Zeit, in der das freiwillige Engagement für die Gesellschaft immer mehr abnimmt, demonstriert ihr, was es heißt, sich aus Überzeugung für eine Sache einzusetzen." "Das stolze Jubiläum des Löschbezirks Beckingen, zu dem ich namens des Kreisbrandinspekteurs gratuliere, und der damit verbundene Gemeindefeuerwehrtag sind ein guter Anlass, verdiente Wehrleute zu ehren", hob Kreisbrandmeister Martin Schnur in seinem Grußwort hervor. Gemeinsam mit Staatssekretär Jungmann, Bürgermeister Seger und Wehrführer Schneider nahm er dann Ehrungen für 25-, 35- und 45-jährige aktive Zugehörigkeit zur Feuerwehr mit Urkunden, Ehrenzeichen und Präsenten vor (siehe Info). Die Ehepartner wurden mit einem Blumenstrauß bedacht. Des Weiteren erfolgten Beförderungen und Übernahmen in die aktive Wehr (siehe Info).

Im Anschluss an die Ehrungen fand in der vorbeiführenden Bergstraße eine Schauübung des Gefahrstoffzuges des Kreises Merzig-Wadern mit 18 Helferinnen sowie Helfern und fünf Einsatzfahrzeugen statt. Vor einer großen Zuschauerkulisse wurde mit einem simulierten Unfall beim Transport Gesundheit gefährdenden Chemikalien vorgeführt, wie in solchen extremen Situationen vorgegangen wird, angefangen von der Schutzkleidung, Erkundung, Absicherung der Unfallstelle bis zur Dekontaminierung in der speziellen, hierzu per Druckluft aufgestellten Schleuse mit Wasseranschluss.

Die beeindruckten Gäste begaben sich dann wieder zum Festgeschehen, das sich inzwischen angesichts des schönen Wetters von der Halle nach draußen verlagert hatte. Dort spielte die Urwahlener Bergkapelle mit flotter Musik zur Unterhaltung auf. Auch nach der Ziehung der Tombola, bei der es viele Preise, darunter ein Fernsehgerät, zu gewinnen, gab, wurde bis in den Abend weiter gefeiert, denn schließlich ist nicht alle Tage ein solch stattliches Jubiläum.

 Der ABC-Zug bewies bei seiner Übung, wie hier beim Dekontaminieren, einen guten Ausbildungsstand.

Der ABC-Zug bewies bei seiner Übung, wie hier beim Dekontaminieren, einen guten Ausbildungsstand.

 Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr (von links): KFV-Vorsitzender Georg Flesch, die Jubilare Ortwin Zimmer, Rudolf Braun und Theo Scheid mit Ehrenwehrführer Herbert Emmel und Wehrführer Martin Schneider.

Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr (von links): KFV-Vorsitzender Georg Flesch, die Jubilare Ortwin Zimmer, Rudolf Braun und Theo Scheid mit Ehrenwehrführer Herbert Emmel und Wehrführer Martin Schneider.

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NamenEhrungen aktiver Feuerwehrleute Zur Ehrung standen an: Die Oberlöschmeister Kai Kallmeyer (Beckingen), Christian Hahn und Thomas Opsölder (Honzrath), die Löschmeister Patrick Graf (Saarfels), Sascha Dusek und Stefan Schmitt (Beckingen), Holger Jungmann (Oppen), Michael Söther (Haustadt) und Ralf Zehles (Honzrath) sowie die Oberfeuerwehrfrau Anke Ewen (Beckingen) für 25 Jahre, Hauptlöschmeister Helmut Groß (Beckingen) Oberlöschmeister Volker Lauer (Saarfels), Löschmeister Stefan Wirth (Haustadt) und Hauptfeuerwehrmann Stefan Engel (Oppen) für 35 Jahre und Oberbrandmeister Dieter Mergen (Düppenweiler), die Oberlöschmeister Werner Brill (Honzrath), Stefan Fontaine (Beckingen) und Franz-Josef Muhm (Düppenweiler), Hauptlöschmeister Harry Biewer (Reimsbach) und sowie Hauptfeuerwehrmann Udo Jung (Haustadt) für 45 Jahre Dienst in der Feuerwehr. Beförderungsurkunden erhielten: Isabella Schulte zur Feuerwehrfrau, Janick Wachall zum Feuerwehrmann, Thomas Kohr zum Hauptfeuerwehrmann, Marco Heyer zum Oberlöschmeister und Volkmar Minas zum Hauptlöschmeister (alle Löschbezirk Reimsbach).Übernahmen Aus der Jugendfeuerwehr wurden in die aktive Wehr übernommen:Julian Henz (Reimsbach) sowie Jonas Kammer, Mario Schomers, Marco Weiß und Marco van Zütphen (alle Löschbezirk Hargarten). Ehrung langjähriger Mitglieder durch den KreisfeuerwehrverbandEs wurden geehrt: Hauptbrandmeister Rudolf Braun (Beckingen), Oberbrandmeister Ortwin Zimmer (Düppenweiler) und Löschmeister Theo Scheid (Erbringen) für 60-jährige und die Oberlöschmeister Peter Riga und Klaus Schumacher (Beckingen) sowie Hauptfeuerwehrmann Jürgen Jochem (Reimsbach) für 40-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr. nb

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