Eine große Gemeinschaftsaufgabe

Heiligenwald · Als letzte Station in der Reihe „Bergbau im Wandel – Dialog vor Ort“ kam SPD-Politikerin Anke Rehlinger nach Heiligenwald. Sie wollte sich auch mit lokalen Akteuren über die aktuelle Entwicklung am ehemaligen Grubenstandort austauschen.

 Zum Abschluss ihres Besuchs in Itzenplitz blieb für Anke Rehlinger (2.v.r.) noch Zeit für einen Umtrunk. Mit dabei auch Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider, der Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs und Investor Eric Kleer (von links). Foto: Claudia Emmerich

Zum Abschluss ihres Besuchs in Itzenplitz blieb für Anke Rehlinger (2.v.r.) noch Zeit für einen Umtrunk. Mit dabei auch Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider, der Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs und Investor Eric Kleer (von links). Foto: Claudia Emmerich

Foto: Claudia Emmerich

Als Landtags-Abgeordnete war sie schon mal an der historischen Grubenanlage Itzenplitz, erinnert sich Anke Rehlinger. Und als Umweltministerin auch am Itzenplitzer Weiher. Jetzt als saarländische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr nahm die SPD-Politikerin am vergangenen Freitag erstmals den gesamten Standort in Augenschein. Um sich ein Bild zu machen und um sich mit lokalen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Vereinen auszutauschen.

In der Reihe "Bergbau im Wandel - Dialog vor Ort" war Itzenplitz Rehlingers letzte Station. Im Mai hat sich die Ministerin alle vier ehemaligen Grubenstandorte angeschaut, die laut Denkmal-Gutachten eine Zukunft haben sollen (siehe "Hintergrund"). An ihnen sollen Erinnerung und Zukunft, Denkmal-Erhalt und Neunutzung eine Verbindung eingehen.

Das Gutachten vom August 2013 hatte in Heiligenwald Optimismus, Freude, Aufbruchstimmung ausgelöst: Premium-Etikett - eine Würdigung der Initiativen am Standort (wir berichteten). Und hier sieht man sich auf einem guten Weg. Dank öffentlichen Engagements. Dank privater Investitionen. Dank des Naturschutzgroßprojektes "Landschaft der Industriekultur Nord" (LIK Nord). Dank ehrenamtliches Einsatzes.

Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider verwies auf Reden, Itzenplitz und LIK Nord und sprach von "überregionaler Strahlkraft". Der Schiffweiler Bürgermeister Markus Fuchs skizzierte die Bedeutung für seine Gemeinde. Man müsse den ehemaligen Grubenstandort Itzenplitz, den Naherholungsraum Itzenplitz und den Erlebnisort Reden als Einheit sehen: "Eine Einheit, die ein großes Maß an Entwicklungspotenzial bietet." Inzwischen könne die Gemeinde das Gelände um die ehemalige Grube Itzenplitz als städtebauliches Sanierungsgebiet ausweisen (wir berichteten).

Die Standorte zu entwickeln, sei ein große Gemeinschaftsaufgabe, betonte Ministerin Rehlinger auch in Heiligenwald: "Jeder Standort ist anders und kein Standort ist einfach." Das Land werde den Prozess unterstützen, "mit den bescheidenen Mitteln, die wir haben". Gerade mal 2,2 Millionen Euro stehen als Erst-Sicherung für alle Standorte zur Verfügung.

Vier Premium-Standorte mit ihren vier Leitmarken. Haben alle vier eine Zukunft? "Wir halten an den vier Premium-Standorten fest", so Rehlinger auf Nachfrage am Ende ihrer Informationsbesuche. "Aber wir wissen nicht, wie sie sich entwickeln werden. Das kann ganz unterschiedlich verlaufen. Und ohne Investoren wird es nicht funktionieren."

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Hintergrund"Bergbau im Wandel - Dialog vor Ort" ist eine vom Wirtschaftsministerium initiierte Informationsreihe an den vier im Denkmal-Gutachten ausgewählten Premium-Standorten. Das Gutachten im Auftrag von Land und RAG AG liefert Ansätze für die Erhaltung und Nutzung der RAG-eigenen Grubenstandorte im Saarland. Nur die Premium-Standorte haben Aussicht auf Landes-Fördermittel bei der Umnutzung (die SZ hat berichtet). Vier Tagesanlagen empfiehlt das Gutachten als besonders förderungswürdig: Camphausen (Leitmarke Arbeit), Velsen (Grenzen), Luisenthal (Energie) und Itzenplitz (Landschaft). red

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