Homosexuelle in der Saar-CDU verstehen Regierungschefin nicht

Saarbrücken · Die Lesben und Schwulen in der Saar-CDU (LSU) hadern mit der ablehnenden Position von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer in der Frage des vollen Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche Paare.

Der LSU-Vorsitzende Christian Düppre teilte mit, die Streitfrage sei längst entschieden. Es gehe nicht mehr um die Grundsatzfrage, ob Kinder bei Lesben und Schwulen aufwachsen dürften; dies habe das Bundesverfassungsgericht mit der Sukzessivadoption zugelassen. Dabei darf ein Lebenspartner ein Kind adoptieren, das der andere Partner bereits adoptiert hat. Als Paar gemeinsam und gleichzeitig können sie das Kind aber nicht adoptieren.

"Wir wissen nicht, ob Frau Kramp-Karrenbauer die seit Bestehen des Bürgerlichen Gesetzbuchs mögliche Einzeladoption auch für Heterosexuelle abschaffen oder das Urteil des Bundesverfassungsgerichts außer Kraft setzen will. Anders lässt sich ihre Position aber nicht durchsetzen", so Düppre. Studien belegten, dass Kindern das Zusammenleben mit Eltern gleichen Geschlechts nicht schade. Kramp-Karrenbauer habe es als Jugendministerin zugelassen, dass gleichgeschlechtliche Paare Pflegeeltern werden. "Ist sie der Meinung, dass diese Kinder in Pflegefamilien leben, dann aber nicht adoptiert werden dürfen? Wir wissen nicht, woher ihr Sinneswandelt rührt", so Düppre.

Kramp-Karrenbauer hatte ein volles Adoptionsrecht mehrmals mit der Begründung abgelehnt, dass es für Kinder wichtig sei, sowohl Frauen als auch Männer als Bezugspersonen zu haben.

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