An einem Nachmittag rund um die Welt

Saarbrücken · Sich einmal rund um die Erde essen? Kann man, und zwar in Saarbrücken. Am Wochenende gab es im Bürgerpark ein Festival, wo es die seltsamsten Dinge zum Probieren gab. Und das war sehr erfolgreich.

 Sitzen, schwätzen, lecker essen: Für Saarbrücker war das Street Food Festival das ideale Straßenfest. Und so gut besucht, dass weitere folgen dürften. Foto: Becker&Bredel

Sitzen, schwätzen, lecker essen: Für Saarbrücker war das Street Food Festival das ideale Straßenfest. Und so gut besucht, dass weitere folgen dürften. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Am Wochenende gab es in Saarbrücken das erste Street Food Festival im Bürgerpark. "Street Food", das heißt erst einmal nichts anderes, als dass es sich um Essen handelt, das auf der Straße verkauft wird. Bei dem aktuellen Trend aus den USA werden kulinarische Spezialitäten an Verkaufsständen und sogenannten Foodtrucks angeboten. In Saarbrücken waren es mehr als 40 regionale und überregionale Anbieter, die den meist jungen Besuchern ihre Snacks verkauften. Es waren kleine, individuelle Stände, darunter viele Startups mit ausgefallenen Konzepten, wie der Blieskasteler "World Food Trip", der sich auf den mobilen Verkauf veganer Wraps spezialisiert hat.

Angeboten wurde alles, vom klassischen Burger über die taiwanesische Zwischenmahlzeit bis hin zum Schweizer Strudel und dem veganen Eis. Die Vielfalt lokaler und internationaler Produkte war beeindruckend, auch wenn man für viele der Snacks etwas tiefer in die Tasche greifen musste. Im Schnitt fünf Euro kostete eine der süßen oder herzhaften Delikatessen. Hinzu kam der Eintritt von drei Euro, mit dem die Veranstalter Kostenpunkte wie Sicherheit, Reinigung und Werbung zu bestreiten hatten. Nur gutes Wetter konnte nicht erkauft werden. Es regnete zwar nur am Samstagmittag, der Himmel war aber bis zum späten Nachmittag bedeckt. Abends und am Sonntag kam die Sonne dann doch noch zum Vorschein, was den Aufenthalt auf dem Fest noch angenehmer gestaltete.

Die Schirmherrin, Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, sah das Festival als gute Gelegenheit, dass Menschen unterschiedlicher Kulturen sich einander über das Essen annähern und miteinander ins Gespräch kommen. "Deshalb haben wir auch bewusst auf laute Musik verzichtet", fügte Veranstalterin Nathalie Klein von der Eventagentur "Tat & Drang" hinzu. Und tatsächlich: Überall sitzen und stehen Menschen, die essen, trinken und sich unterhalten. Das Street Food Festival ist ein Treffpunkt, an dem man sich austauschen und Exotisches ausprobieren kann. "Wir haben heute Sachen probiert, von denen wir vorher nicht einmal wussten, dass es sie gibt", meinte eine Besucherin.

Und auch Britz selbst hat einige Sachen gekostet. "Nur an die frittierten Heuschrecken habe ich mich nicht getraut", verriet sie. Die gehörten mit den Insekten-Lutschern zu den Highlights, vor denen sich lange Schlangen bildeten.

Das erste Saarbrücker Street Food Festival, das wegen der positiven Resonanz sicher nicht das letzte gewesen sein wird, war eine gute Gelegenheit, Gerichte auszuprobieren, die es nicht an jeder Straßenecke zu kaufen gibt. Fast Food kann also auch individuell sein. Am Ende hatte das Festival für die Besucher aber auch eine negative Seite: Sie konnten unmöglich alles essen, was sie gerne probiert hätten.

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