Gillo: Land muss sich an Mehrkosten für Tagesmütter beteiligen

Saarbrücken · Angesichts der drohenden Klage von Tagesmüttern gegen den Regionalverband Saarbrücken für eine bessere Bezahlung hat Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD ) den Willen zu einer "spürbaren finanziellen Besserstellung" der Tagespfleger bekräftigt. "Es ist unbestritten, dass die Tagesmütter und Tagesväter für ihre wichtige gesellschaftliche Arbeit zu wenig Geld verdienen", sagte Gillo. Er begrüßte, dass der Entwurf für die neue Landesverordnung für die Tagespflege vorsieht, dass künftig die Kreise gemeinsam neue Vergütungen festlegen. Allerdings bedeute dies auch, dass zukünftige Lohnerhöhungen vollständig von der Kreisebene getragen werden müssten, da der Landeszuschuss auf 60 Cent pro Kind und Stunde festgelegt werde. Dies entspreche in etwa dem bisherigen Landeszuschuss. "Es kann meiner Meinung nach nicht sein, dass die kommunale Ebene mal wieder alleine zur Kasse gebeten wird", kritisierte er. Die frühkindliche Betreuung sei eine gemeinsame Aufgabe von Land und Kommunen. Um die Lage der Tagesmütter zu verbessern, habe der Regionalverband im Haushaltsentwurf für 2017 420 000 Euro zusätzlich eingestellt. Die politischen Gremien müssten dem noch zustimmen.

Auch die Linksfraktion im Landtag sprach sich für eine bessere Bezahlung der Tagespfleger im Saarland aus. Nachdem die Zahl der Tagesmütter in den letzten zwei Jahren gesunken sei, müsse dringend gehandelt werden, um diesen Beruf wieder attraktiver zu gestalten. Erst durch die zeitliche Flexibilität von Tagesmüttern funktioniere eine echte Vereinbarung von Familie und Beruf.

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