Diese Sizilianer lieben Saarbrücken

Alt-Saarbrücken. "Buongiorno en Alemania", empfängt Regionalverbandsdirektor Peter Gillo die sechs jungen Sizilianer, die sich am Freitag im Saarbrücker Schloss versammelt haben. Die vier jungen Frauen und zwei jungen Männer sind in bester Stimmung "Foto, Foto!", ruft Licata Dalilla immer wieder. Die 18-Jährige versucht, jeden Moment festzuhalten

Alt-Saarbrücken. "Buongiorno en Alemania", empfängt Regionalverbandsdirektor Peter Gillo die sechs jungen Sizilianer, die sich am Freitag im Saarbrücker Schloss versammelt haben. Die vier jungen Frauen und zwei jungen Männer sind in bester Stimmung "Foto, Foto!", ruft Licata Dalilla immer wieder. Die 18-Jährige versucht, jeden Moment festzuhalten. Denn die Auszubildenden haben gerade ein dreiwöchiges Praktikum im Hotel am Triller und im Hotel Mercure Süd hinter sich. Nun neigt sich ihr erster Besuch in Saarbrücken dem Ende zu.Das Saarbrücker Zentrum für Beruf und Bildung (ZBB) betreut die Italiener. Nächste Woche sind die sechs zurück auf Sizilien. Und obwohl es in Saarbrücken in jüngster Zeit wirklich absolut "freddo, freddo" - also sehr kalt - ist, sind die Praktikanten hellauf begeistert von der deutschen Stadt. "Die Menschen hier sind so offen und höflich", sagt die 18-jährige Francesca Catanzaro begeistert. Dass sie dieses Auslandspraktikum machen können, verdanken die Jugendlichen einem europäischen Ausbildungsprojekt und der Partnerschaft zwischen dem Regionalverband und der Region Agrigent auf Sizilien.

Im Rahmen dieses Austauschs waren im vergangenen Jahr schon zwei kleine Gruppen von deutschen Auszubildenden auf Sizilien. "Wir haben in ganz Europa den Auftrag, Jugendliche in Ausbildung und Beruf zu bringen", erklärt Peter Gillo das Ziel des Projektes.

Ein Ziel, das sich auf Sizilien schwer erreichen lässt: Die Jugendarbeitslosigkeit dort ist ähnlich hoch wie in Spanien oder Griechenland, und gerade in den Hotels gibt es viel mehr Auszubildende als freie Stellen nach der Lehre. Außerdem hat Gillo zufolge gerade das Saarland ein besonderes Interesse an der deutsch-italienischen Freundschaft. Denn die Einwanderer aus Italien seien immer noch die größte Migrantengruppe, sagt Gillo. Dabei gebe es aber Schwierigkeiten beim "Zusammenfinden der Kulturen", das der Regionalverband fördern möchte.

Die sizilianischen Azubis sprechen, wie sich am Freitag zeigte, nur wenig Englisch und fast kein Deutsch. Das habe natürlich die Arbeit an der Rezeption erschwert, sagte ihre Betreuerin Mechthild Jablonski vom ZBB. Trotzdem sind die sechs jungen Italiener hoch motiviert und hoffen darauf, in Zukunft vielleicht einen Ferienjob oder eine Festanstellung in Deutschland zu bekommen.

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