„Die Spende ist altersunabhängig“

Homburg · Der Lions Club ist Träger der Lions Hornhautbank in Homburg. Anlässlich des Besuchs des Vizepräsidenten Lions International gab es deshalb eine Präsentation über die wichtige Arbeit an der Augenklinik.

 Joni und Joseph Preston ließen sich gestern von Dr. Mona Bischoff die Funktionsweise der Lions-Hornhautbank an der Augenklinik des UKS erläutern. Foto: Thorsten Wolf

Joni und Joseph Preston ließen sich gestern von Dr. Mona Bischoff die Funktionsweise der Lions-Hornhautbank an der Augenklinik des UKS erläutern. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Ohne Zweifel, Joseph Preston, der erste Vizepräsident von Lions International, bekam bei seinem Besuch in Homburg gestern einiges geboten: Augenklinik am Homburger Universitätsklinikum, Schlossberghöhlen, Römermuseum. Für den Gast aus den Vereinigten Staaten hatte dabei die erste Station, die Lions-Hornhautbank der Augenklinik (eine Einrichtung zur Aufbewahrung von entnommenen Hornhäuten), mit Sicherheit eine ganz besondere Bedeutung. Denn: Der Club ist schon seit dem Jahr 2000 Träger dieser Einrichtung als Basis einer umfangreichen Augen-Hornhaut-Transplantationstätigkeit in Homburg. Dabei reicht das Engagement der Lions im Bereich Augengesundheit schon bis ins Jahr 1917 zurück. Damals nahm man den Kampf gegen die Blindheit auf ("We fight for sight") und ist seitdem mit Spendenmitteln aktiv daran beteiligt, auch mit Hornhautbänken die Möglichkeit zu schaffen, die Abläufe von Transplantationen von Augen-Hornhäuten zum Wohle von auf Spenden wartenden Patienten zu sichern.

Doch wie genau läuft eine solche Transplantation? Wer sind die Spender? Und welche Krankheitsbilder erfordern eigentlich eine Transplantation der Augenhornhaut? Diese Fragen, und noch einige mehr, klärten gestern Dr. Mona Bischoff als stellvertretende Leiterin der Lions Hornhautbank und Dr. Nora Szentmáry in einer ausführlichen Präsentation. Dabei eine der zentralen Botschaften Bischoffs: "Die Spende einer Hornhaut ist altersunabhängig." Will sagen: Auch ältere Patienten, die sich zu Lebzeiten für die Spende einer Hornhaut nach ihrem Tode bereit erklärten, lieferten bestens geeignete Transplantate. Und für Bischoff nicht minder wichtig, gerade beim sensiblen Thema der Organspende: "Das Antlitz eines Verstorbenen bleibt von der Hornhautentnahme unbeeinträchtigt."

Rund um diese beiden wichtigen Informationen reihten Mona Bischoff und Nora Szentmáry Informationen zu den behandelbaren Augenkrankheiten, so bei der Bildung eines so genannten Hornhautkegels, oder auch zu unterschiedlichen Transplantationstechnik - von der Entnahme eines kompletten Teils der Hornhaut bis zur Übertragung von dünnen Schichten als Teiltransplantation. Nach den theoretischen Blicken in die Arbeit rund um die Lions-Hornhautbank konnte sich Joseph Preston zusammen mit seiner Frau Joni dann in der Hornhautbank selbst ein Bild davon machen, wie die Unterstützung des Service-Clubs im Homburg zu Gunsten der Patienten eingesetzt wird. Und: Geld gab's für die Augenklinik gestern dann auch noch. Der Lions-Club Blieskastel übergab in Person von Dr. Arno Högel gleich 2 500 Euro.

Zum Thema:

Auf einen BlickEinrichtungen wie die Lions-Hornhautbank an der Augenklinik des UKS umgehen mit ihrer Möglichkeit der Organkultivierung das Zeit-Problem bei Hornhauttransplantationen. Spezielle Nähr- und Konservierungslösungen sorgen dafür, dass entnommene Hornhäute bis zu vier Wochen lebensfähig aufbewahrt werden können und damit transplantierbar bleiben. thw

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