Wie sich Klein-Moritz eine Performance vorstellt, die bestenfalls auf einem entlegenen, von der Außenwelt abgeschiedenen Gehöft noch als ebensolche durchgeht, zeigte eine als solche angekündigte Prozedur des Malers Igor Mikhaylov. Der Maler hatte, seinerzeit noch als Igor Michajlow firmierend, seine im Licht drehenden Spindeln bei den Landeskunstausstellungen 1997 und 2000 sowie eine Installation aus Porträtzeichnungen 2003 bei einer Einzelschau in der Städtischen Galerie Neunkirchen präsentiert und war jüngst bei "Kunst im Wald" mit ähnlichen Elementen vertreten.

Diese halbgare Mischung aus einer Billigversion der Optischen Kunst und des Stimmungen fassenden Zeichnens sollte nun in einer großspurig als Performance angekündigten Darbietung im Silo am Osthafen zusammenfinden. Dazu beabsichtigte der Maler , so die Vorabinformation, auf einem mit weißen Schnüren bespannten Zylinder die Bewegung festzuhalten, welche die Tänzerinnen im Innern des Objekts ausführten. Stattdessen fand sich ein Zylinder, auf den eine Porträtzeichnung projiziert war. Dahinter agierten unter Schwarzlicht zwei Frauen, als hätte man in einer Dorfdisco zum samstäglichen Ausdruckstanz geblasen. Der Maler bearbeitete auch nicht die sie umgebende Hülle, sondern sprühte mit roter und schwarzer Farbe eine daneben aus Schnüren gespannte Leinwand mit formelhaften Gesten und Figuren voll, gelegentlich unterbrochen durch den Eingang des benachbartens Clubs ansteuernde Gäste.

Nein, auch eine Performance, eine Aktion, selbst das abgestandene Format des Live-Paintings hat immer eine Struktur und eine Dramaturgie, die das Ganze jeweils zusammenhält. Auch gehört dazu, dass sich der Bezug zu Ort und Raum darstellt. Zumal man sich in in Saarbrücken befand, wo es seit 25 Jahren eine Kunsthochschule gibt, an der dieses Medium gelehrt wird und seitdem unzählige dieser Handlungen in der Zeit stattfanden. Damit sind Standards gesetzt, die man hier durch hobbymäßiges Gebastel und Herumgewurstel souverän ignorierte.