7,2 Millionen guckten und kauften
Saarbrücken · An den Besucherzahlen gemessen, war 2013 das bislang erfolgreichste Jahr der Europa-Galerie. Auf täglich 24 000 wuchs die durchschnittliche Zahl der Galerie-Gäste. Am langen Shopping-Abend im Dezember waren sogar 76 000 Menschen dort.
Besucherzahlen sind für die Europa-Galerie in Saarbrücken ein wichtiges Erfolgskriterium. Das hängt mit dem Geschäftsmodell zusammen: Der Betreiber ECE, der das Haus, die ehemalige Bergwerksdirektion, sozusagen zur Verfügung stellt und am Laufen hält, wird an der Zahl der Menschen gemessen, die er im Interesse seiner 111 Geschäfte (von 98 Mietern) anzieht. Das Jahr 2013 war nach diesem Kriterium der "Frequenz" für das Einkaufszentrum das bislang erfolgreichste seit der Eröffnung im Oktober 2010. Wie Center-Manager Serge Micarelli im Gespräch mit unserer Zeitung sagte, sind 7,2 Millionen Besucher gezählt worden, gegenüber dem Jahr 2012 ein Plus von neun Prozent.
Die durchschnittliche Zahl der Besucher pro Tag sei von knapp 22 000 auf 24 000 gesteigert worden. Damit liege man über der Erwartung von 23 000. Der stärkste Tag des Jahres sei der Late-Night-Shopping-Abend im Dezember mit 76 000 Menschen gewesen. An den Samstagen kämen meist 40 000 bis 45 000 Besucher.
20 bis 25 Prozent der Kunden sind Franzosen, 15 Prozent Rheinland-Pfälzer und an Wochenenden bis zu zehn Prozent Luxemburger. Wie der Manager erklärte, hat das Center einen Einzugsbereich mit 1,8 Millionen Wunschkunden im Umkreis von einer Autostunde. Knapp 50 Prozent dieser Menschen seien inzwischen mindestens einmal da gewesen. Das sei nach drei Jahren ein vorzüglicher Wert.
Nach Angaben des Center Managers konnte über alle Branchen und flächenbereinigt der Umsatz "deutlich über dem allgemeinen Markttrend sowie dem Bundestrend der Umsätze des Einzelhandels" gesteigert werden. Die große Mehrheit der Europa-Galerie-Mieter sei sehr zufrieden bis zufrieden, sagte Micarelli. Die Zahl derer, die derzeit möglicherweise hinter ihren Erwartungen liegen, bezifferte er auf ein halbes Dutzend. Als Gründe für die erfreuliche Entwicklung nannte Serge Micarelli neben der "stark gestiegenen Attraktivität der Saarbrücken City" auch die quasi hausgemachte Zugkraft der Galerie. So sei es gelungen, neue Namen und Konzepte nach Saarbrücken zu holen und damit die Vielfalt und Einzigartigkeit zu steigern. Im laufenden Jahr werde man das Angebot im hochwertigen Genre weiter ergänzen, so Micarelli.
Der Center-Manager kündigte als Reaktion auf Kundenwünsche auch eine große Investition (mit Umbauten) in die Gastronomie an. Nach amerikanischem Vorbild plane man einen sogenannten "Food-Court", das heißt diverse Gastro-Konzepte sozusagen Seite an Seite, allerdings mit der Möglichkeit, die Speisen und Getränke auf einer gemeinsamen zentralen Fläche einzunehmen. Im Parkhaus mit seinen 1050 Plätzen soll es neue Technik, vor allem modernste Kassenautomaten geben.
Die Mieter des Einkaufs-Centers haben im vergangenen Jahr nach Angaben von ECE etwa 800 Mitarbeiter beschäftigt, 73 davon Auszubildende. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Voll- und Teilzeitbeschäftigten gegenüber der Zahl der geringfügig Beschäftigten sei deutlich höher; die Europa-Galerie sieht sich als "Job-Motor".
