Realistische und abstrakte Figuren

Dillingen · Pachtener Künstler im Alten Schloss Dillingen: Luigi Berg zeigt einen Querschnitt seiner künstlerischen Arbeit, Pablo und Pierre Hubertus umrahmten die Ausstellung musikalisch. Zur Begrüßung sprach der Dillinger Bürgermeister Franz-Josef Berg, Bruder des Künstlers. Die Laudatio hielt Wolfgang Birk.

 Luigi Berg im Alten Schloss in Dillingen mit seinem Bild Jule. Foto: Thomas Seeber

Luigi Berg im Alten Schloss in Dillingen mit seinem Bild Jule. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

"Mein Bruder Luigi malt und zeichnet seit seiner Kindheit und ist Künstler mit Leib und Seele", verriet Franz-Josef Berg in seiner Einführung. Die liebsten Sujets seien ihm Tiere, insbesondere Pferde gewesen. Er habe zwar ein Lehrerstudium absolviert, Kunstgeschichte und Philosophie studiert, habe aber immer auch neben dem Beruf an der Nikolaus-Groß-Schule in Lebach (bis 2013) seine künstlerischen Ambitionen gepflegt und weiterentwickelt. Im Dillinger Kulturleben ist der vielseitige Luigi Berg als Maler, Illustrator, Autor, Musiker und Schauspieler bekannt.

Für seine erste Ausstellung im Dillinger Schloss hat Berg figürliche Arbeiten gewählt. "Die Figur ist das älteste Motiv in der Malerei", erläutert Kunsthistoriker Wolfgang Birk in seiner Laudatio und verweist auf die steinzeitlichen Höhlenmalereien in Lascaux/Frankreich, Altamira/Spanien und Bhimbekta/Indien. Berg spannt den Bogen von der realistischen Darstellung des Menschen - sei es als Porträt, Akt und mythologische Figur - bis hin zur fortschreitenden Abstraktion des menschlichen Körpers und schließlich zur informellen Entwicklung von Linie und Formen, die Figuratives nur ahnen lassen. Seit 1994 beschäftigt sich der Pachtener Künstler intensiv mit dem Abstrakten Expressionismus und der informellen Kunst.

Neben Karikaturen liebt Berg Collagen, in denen er unterschiedliche Materialien wie in Farbe getauchte Tücher, Glas, Zeitungen, Metall, Stahl, Holz, Draht und allerlei Fundstücke vereinen kann. Dabei bedient er sich einer besonderen Technik, mit der er gebogene Stahlrahmen und Leinwände kombiniert. Gerne fügt er auch kleine Botschaften in Form von Textzeilen in seine Gemälde ein, die oft nicht auf den ersten Blick als solche erkennbar sind. Meist sind es Fragmente aus Gedichten von Robert Gerhard oder Johannes Kühn, dem zum 80. Geburtstag die nächste Ausstellung im Dillinger Schloss gewidmet sein wird.

Die sehr gut besuchte Vernissage wurde virtuos von den Pachtener Brüdern Pablo und Pierre Hubertus begleitet, die den Wettbewerb "Jugend musiziert" als Bundessieger gewonnen haben.

Bis 3. Februar. Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag, 17 bis 19 Uhr, sonntags von 15 bis 17 Uhr.

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